Touri-Aufreger

Französische Zeitung wettert gegen Deutsche auf Mallorca

Mallorcas Einheimische sind keine Fans von Party-Tourismus. Die Franzosen würden den Deutschen aber auch am liebsten den Entspannungsurlaub verbieten.

Author - Jana Hollstein
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Das malerische Dörfchen Santanyí auf Mallorca ist anderen Touristen zu deutsch.
Das malerische Dörfchen Santanyí auf Mallorca ist anderen Touristen zu deutsch.Dreamstime/imago

„Malle“ – ein Urlaubsziel für Millionen von Deutschen, nicht nur wegen des Ballermannes. Gegen den Party-Tourismus gibt es schon vonseiten der balearischen Einheimischen Beschwerden. Jetzt wettern aber auch anderen Touristen gegen uns Deutsche. Die französische Tageszeitung Le Figaro findet harsche Worte gegen den deutschen Einfluss im inoffiziellen 17. deutschen Bundesland.

Deutsche Mallorca-Urlauber werden von allen Seiten kritisiert

Deutsche Urlauber haben sich über die Jahre auf Mallorca immer wieder einen negativen Ruf eingehandelt, meistens aber eher, wenn sie mit ihrem Party-Tourismus zu sehr über die Stränge schlagen. Aber auch ruhig auf der Insel leben, jenseits von Schinkenstraße und Playa de Palma, dürfen wir laut den Franzosen anscheinend nicht mehr. Le Figaro warnt Franzosen nämlich ausdrücklich, einen Bogen um das verschlafene Fischerdörfchen Santanyí zu machen. Dort sei der deutsche Einfluss nämlich zu stark.

Auch Uwe Ochsenknecht ist Fan von Santanyí. In dem Ort hat er die Tapas-Bar „Sa Cova“ eröffnet.
Auch Uwe Ochsenknecht ist Fan von Santanyí. In dem Ort hat er die Tapas-Bar „Sa Cova“ eröffnet.Eibner/imago

Dorf auf Mallorca ist Franzosen zu deutsch

Es ist ein wirklich malerischer Ort an der Küste: Die kleine Gemeinde Santanyí im Südosten Mallorcas, mit goldenen Sandsteingebäuden, einer spannenden Vergangenheit – das Örtchen wurde früher wohl viel von Piraten heimgesucht – und einer blühenden Künstlergemeinde. Doch etwas ist den französischen Touristen ein Dorn im Auge: Der Einfluss der deutschen Besucher sei hier nämlich zu stark zu sehen.

Auf den ersten Blick sei Santanyí nämlich malerisch, behauptet Le Figaro, doch guckt man genauer hin, dann sieht man – oh Schreck – dass die Stadt „komplett von der deutschen Gemeinschaft eingenommen“ wurde. So sehr, dass es seinen „katalanischen Charakter verloren“ habe. „Man spricht hier fast ausschließlich die Sprache von Goethe, sogar die Speisekarten in Restaurants und die Stände auf dem gefeierten Markt sind nur auf Deutsch“.

Santanyí auf Mallorca – Reise-Empfehlung für Deutsche

Le Figaro empfiehlt seinen französischen Lesern, lieber stattdessen nach „Pollença, Arta oder Santa Maria del Cami“ zu fahren, authentisch mallorquinische Dörfer, die sich an Touristen aller Länder richten. Für Deutsche, die der spanischen oder englischen Sprache nicht allzu mächtig sind, sind das wohl großartige Neuigkeiten: Santanyí sieht wirklich malerisch aus, und mit Deutsch scheint man hier weit zu kommen. Außerdem läuft man keine Gefahr, französischen Touristen über den Weg zu laufen.