Großalarm in Köln. In der Innenstadt riss am frühen Morgen ein ohrenbetäubender Knall die Menschen aus dem Schlaf. Die Polizei bestätigte wenig später, dass es kurz vor 6 Uhr zu einer Explosion gekommen ist. Zuerst hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ darüber berichtet. Die Behörden forderten Anwohner und Passanten auf, den Bereich zu meiden.
#PolizeiNRW #Köln #Leverkusen
— Polizei NRW K (@polizei_nrw_k) September 16, 2024
Aktueller #Einsatz
📍Im Bereich #Hohenzollernring gibt es einen größeren Polizeieinsatz.
📍Der #Hohenzollernring ist zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz gesperrt.
❌Bitte meiden Sie den Bereich. Folgen Sie uns hier und auf Facebook für Infos. pic.twitter.com/IbZ4aNpY4f
Video zeigt Bombenleger in Kapuzenpulli
Die Polizei bestätigte dem „Express“, dass sich die Explosion zwischen Rudolfplatz und Ehrenstraße ereignet habe. Mitten auf Kölns Partymeile. „Wir haben den Bereich weiträumig abgesperrt, die Ermittlungen laufen“, so eine Sprecherin. Dann ist klar: Direkt vor dem Gebäude des „Vanity Club Cologne“ kam es zu der Detonation.
Wenig später taucht das Video einer Überwachungskamera im Netz auf. Es zeigt eine Person mit einem schwarzweißen Kapuzenpulli, die um 5.47 Uhr eine blaue Tasche vor einem Eingang ablegt. Der Mann sucht erst in seinen Taschen, dann entzündet er etwas. Kurz darauf kommt es zu einer heftigen Explosion.
Es gibt keinen Zweifel, dass das Video echt ist. Von daher ist klar: Es war ein Anschlag. Ob der Mann noch Komplizen hatte, ist auf dem Video nicht zu sehen. Ein Anwohner berichtete dem „Express“, dass nach dem Knall noch mehrere Personen weggerannt seien.
Eine Reinigungskraft, die auf dem Video ebenfalls zu erkennen ist, überlebte die Detonation nur knapp. Der Mann sprang offenbar hinter die Mülltonnen, was ihn mutmaßlich gerettet hat. Er soll ein Knalltrauma erlitten haben und wird laut Bild im Krankenhaus behandelt. Für die Polizei gilt er damit als schwer verletzt.
Deckenplatten fielen runter, Fensterscheiben zersplitterten
Der Brand war bereits erloschen, als die Feuerwehr am Einsatzort eintraf. Im Eingangsbereich sind Deckenplatten herabgestürzt, Fensterscheiben gingen zu Bruch. Der Haus-Eigentümer sprach der Bild gegenüber von geschätzten 100.000 Euro Schaden.

Der Tatort ist bekannt für seine zahlreichen Restaurants, Kinos und Nachtclubs. In der Vergangenheit galten die Kölner Ringe aber auch als Hotspot für kriminelle Aktivitäten, insbesondere in der Türsteherszene kam es häufiger zu Konflikten. Im Capitol am Hohenzollernring wurden früher unter anderem die bekannten Late-Night-Shows von Harald Schmidt und Stefan Raab aufgezeichnet.

Der Fall erinnert an ähnliche Anschläge in NRW
Der Fall erinnert an eine Reihe von ähnlichen Anschlägen auf Wohnhäuser und Geschäftshäuser in Nordrhein-Westfalen, spekuliert tagesschau.de. Mehrere dieser Anschläge sollen demnach auf das Konto einer aus den Niederlanden stammenden Drogenbande gehen. Die Rede ist von der „Mocro-Mafia“. Hintergrund sollen Streitigkeiten unter Rauschgift-Händlern sein. In diesem Zusammenhang ermittelt die Polizei inzwischen in mehr als 25 Verfahren. Jetzt kommt möglicherweise eines dazu.

Der Hohenzollernring, eine wichtige Verkehrsader Kölns, wurde am Vormittag wieder freigegeben. ■