Ein ehemaliger Lübecker Staatsanwalt soll seinen Sohn sexuell missbraucht haben. Doch der 52-Jährige gibt an, zum Tatzeitpunkt geschlafwandelt zu sein – und will nichts von der Tat mitbekommen haben, sich nicht erinnern. Ob es wirklich so ist, muss nun eine Gerichtsprozess klären.
Wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs muss sich ein ehemaliger Staatsanwalt seit gestern vor dem Landgericht Lübeck verantworten. Der Mann soll im März 2019 möglicherweise schlafwandelnd seinen Sohn missbraucht haben. Der Angeklagte soll dem damals acht Jahre alten Jungen, mit dem er im selben Bett geschlafen hatte, in die Pyjamahose gefasst und dessen Geschlechtsteil berührt haben, wie Oberstaatsanwalt Axel Bieler am Montag sagte
Der Angeklagte äußerte sich am ersten Verhandlungstag nicht zu den Vorwürfen. Bei früheren Vernehmungen hatte er ausgesagt, er könne sich an den Vorfall nicht erinnern. Ob dies wirklich so ist, konnten zwei Gutachten im vergangenen Jahr nicht klären. Der 52 Jahre alte Jurist hatte sich selbst angezeigt.
Das Gericht lehnte Forderungen von Verteidigung und Nebenklage ab, die Öffentlichkeit über weite Strecken von der Verhandlung auszuschließen. In dem Prozess geht es unter anderem um die Frage der Schuldfähigkeit des Angeklagten. Für den Prozess sind fünf weitere Verhandlungstage bis zum 14. Februar angesetzt.