Im Dezember 2022 sind fünf Schimpansen aus dem Furuvik Park ausgebüxt - dass einige von der Gruppe das Abenteuer nicht überleben würden, konnten sich die Tiere bei ihrer frechen Aktion wohl kaum ausmalen. Denn drei von ihnen wurden erschossen - eine Beruhigung war nach Angaben des Zoos nicht möglich. Dieses Ereignis weckte große Kritik im sonst so tierfreundlichen Schweden. Jetzt macht der Zoo erneut Schlagzeilen!
Die fünf entlaufenen Schimpansen im Furuvik Park außerhalb von der schwedischen Stadt Gävle sorgten 2022 für großes Aufsehen. Die Öffentlichkeit wurde damals aufgefordert, in den Häusern zu bleiben. Polizei und Scharfschützen wurden in den Park gerufen. Drei der Affen wurden erschossen, einer wurde verletzt. Der fünfte Schimpanse fand den Weg zurück in sein Gehege.
Die Tiere sind im Werbefilm des Zoos zu sehen
Jetzt macht der Zoo erneut Schlagzeilen, denn der Furuvik Park hat alte Aufnahmen der erschossenen Schimpansen in einem aktuellen Werbespot verwendet, berichtet der lokale Radiosender P4 Gävleborg. „Ich bin wütend, traurig und enttäuscht“, sagt die ehemalige Schimpansen-Expertin des Zoos, Ing-Marie Persson, gegenüber P4. Sie war 30 Jahre lang die Primaten-Expertin des Zoos.
Sie kann nur schwer verstehen, warum die Tiere überhaupt erschossen wurden. Die Schimpansen, die jetzt im Werbefilm auftauchten, seien die gleichen, die bei dem Ausbruch im Jahr 2022 erschossen wurden. Unter anderem seien Santino und Linda in diesem Film zu sein, zwei der Tiere. Ing-Marie Persson arbeitete sehr eng mit den Schimpansen und wurde als Rudelmitglied gezählt.
Quelle: Der Zoo Furuviksparken
Erschossene Schimpansen im Werbefilm soll Aufklärung dienen
Die Schimpansen-Expertin ist auch der Meinung, dass man die Menschen mit diesem Video täusche und meint, dass man es anders hätte machen können. „Erst schießt man sie tot. Dann sollte man, wenn überhaupt, sehr vorsichtig sein, tote Tiere in der Werbung zu zeigen“, sagte Ing-Marie Persson dem Radiosender. Sie ist auch der Meinung, dass man die Individuen sehen muss. Das Ereignis wecke Fragen um Ethik und Tierschutz.
In einer Stellungnahme erklärt die Pressesprecherin des Furuvik Park, Gabriella Granditsky: „Die Schimpansenflucht hat sowohl unsere Mitarbeiter als auch unsere Gäste tief berührt und ist etwas, das wir jeden Tag mit uns herumtragen. Die Bilder und Videos auf unserer Website dienen dazu, über die im Park vorkommenden Tierarten aufzuklären und sich darüber zu informieren. Wir bedauern, dass uns dies nicht früher aufgefallen ist und werden für einen Ersatz des Materials sorgen.“ ■