Familie ermordet

Westerwald-Killer ist tot: Diese Geheimnisse nimmt er mit ins Grab!

Nach vier Monaten in Angst können die Bewohner von Weitefeld aufatmen: Der Dreifach-Killer Alexander M. ist tot! Doch noch sind Fragen offen!

Author - Berliner KURIER
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Der Westerwald-Killer Alexander M. ist tot. Die Polizei hatte mehrfach sein Haus durchsucht.
Der Westerwald-Killer Alexander M. ist tot. Die Polizei hatte mehrfach sein Haus durchsucht.Polizei Koblenz, Markus Klümper/dpa

Vier Monate Angst und Sorgen in Weitefeld im Westerwald haben ein Ende. Der zunächst geflohene Mörder einer Familie ist tot. Doch noch sind einige Rätsel des Falles nicht gelöst!

Ein Bauer hatte die schon stark verweste Leiche auf einem Feld entdeckt. Nicht weit davon entfernt wurde laut Staatsanwaltschaft eine Waffe gefunden, bei der es sich um die Tatwaffe handeln könnte. Der tote Mann lag nur rund einen Kilometer von Weitefeld entfernt. Die Obduktion begann am Dienstagabend in der Rechtsmedizin in Mainz (Rheinland-Pfalz). Ein DNA-Abgleich wurde in Auftrag gegeben und der Zahnstatus analysiert. Das Ergebnis steht fest: Es ist der Dreifachmörder aus dem Westerwald, Alexander M (61).

Leiche lag wochenlang im Feld

„Aufgrund des fortgeschrittenen Verwesungszustandes der Leiche lassen sich die Todesursache und der genaue Todeszeitpunkt nicht mehr klären“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. „Ob der mutmaßliche Täter Selbstmord begangen hat oder an den Verletzungen verstorben ist, die er sich bei Begehung der Tat zugezogen hat, oder eine sonstige Todesursache vorliegt, lässt sich dementsprechend nicht mehr sicher feststellen.“

Anfang April dieses Jahres hatte die Polizei Koblenz drei Tote in einem Einfamilienhaus entdeckt. Die Mutter wählte selbst noch den Notruf. Doch die 44-Jährige, ihr 47 Jahre alter Mann und der 16-jährige Sohn starben. Wenig später stand fest: Das Ehepaar verblutete nach Stich- und Schussverletzungen, der Jugendliche starb an einer Schussverletzung.

Nach dem Fund der stark verwesten Leiche sperrte die Polizei den Fundort weiträumig ab.
Nach dem Fund der stark verwesten Leiche sperrte die Polizei den Fundort weiträumig ab.Thomas Frey/dpa

Von dem Täter aber fehlte lange jede Spur. Er wohnte in einem Nachbarort von Weitefeld. Im Juli hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass nach wie vor unklar sei, ob der Verdächtige noch lebe – und, falls er noch lebe, wo er sich aufhalte. Nun gibt es endlich Gewissheit.

Ein ganzer Ort lebte in Angst

Durch die vier Monate lange Unklarheit hatten manche Einwohner und Einwohnerinnen Angst beim Spazierengehen, ließen ihre Kinder nicht gerne alleine raus. Ein ganzes Dorf hielt monatelang den Atem an. Erst jetzt können die Einwohner aufatmen.

Allerdings bleiben nach dem Leichenfund und der Identifizierung Fragen offen, zum Beispiel die nach dem Motiv. Warum tötete Alexander M. drei Menschen, die er gar nicht kannte? Dies zu klären, dürfte schwer sein. Bei den Ermittlungen wurden keine Beziehungen zwischen der Opferfamilie und dem Täter festgestellt.

In der Tatnacht kann es deshalb zufällig zu einem Zusammentreffen von Alexander M. und einem der Opfer vor dem Haus gekommen sein. Das Treffen könnte eskaliert sein und schließlich laut Vermutung der Staatsanwaltschaft „in dem Exzess der Tötung der ganzen Familie“ geendet haben. (dpa)