Nervig und oft illegal

Mehr als eine Million Bußgelder wegen unerlaubter Werbeanrufe

Sie sind nervig und oft illegal: Werbeanrufe auf privaten Anschlüssen. Gut eine Million Euro Bußgeld wurde wegen Verstößen verhängt.

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Ältere Menschen werden oft am Telefon abgezockt. Die Zahl der Beschwerden geht zurück.
Ältere Menschen werden oft am Telefon abgezockt. Die Zahl der Beschwerden geht zurück.Imago/Panthermedia

Egal ob es um Werbung für ein Gewinnspiel oder unerwünschte Versicherungsangebote geht: Unerlaubte Werbeanrufe gehen weiterhin vielen Menschen in Deutschland auf die Nerven.

Im ersten Halbjahr gingen bei der Bundesnetzagentur insgesamt 17.976 Beschwerden wegen solcher Kontaktaufnahmen ein, wie die Aufsichtsbehörde am Mittwoch mitteilte. Die gute Nachricht: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschwerden damit um mehr als die Hälfte gesunken.

Über die Gründe für den Rückgang konnte die Aufsichtsbehörde allerdings nur spekulieren. Möglicherweise sei er auf die neuen gesetzlichen Vorgaben zur Dokumentationspflicht von Werbeeinwilligungen zurückzuführen. Oder auf das neue, detailliertere E-Formular der Bundesnetzagentur zur Abgabe einer Beschwerde.

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Obwohl die Zahl der Beschwerden abnahm, wurden zwischen Januar und Juni deutlich mehr Bußgelder wegen unerlaubter Werbeanrufe verhängt als in der ersten Jahreshälfte 2022 – nämlich insgesamt gut eine Million Euro (Vorjahr: 283.000 Euro). Der Grund dafür sei, dass bereits in den ersten Monaten dieses Jahres von der Behörde drei große Verfahren mit hohen Bußgeldern abgeschlossen worden seien.

Legen Sie bei Werbeanrufen sofort auf und antworten Sie nicht mit „Ja“

Telefonwerbung ist nur dann erlaubt, wenn die Verbraucher vorher eingewilligt haben. Werbeanrufe auf privaten Telefonanschlüssen (egal ob Festnetz oder mobil) sind illegal!

Verbraucherschützer raten dazu, bei solchen Werbeanrufen sofort aufzulegen. Wer dennoch in ein Gespräch verwickelt wird, sollen dabei auf keinen Fall mit „Ja“ antworten.

Denn fällt das Wort „Ja“ im Telefongespräch, könnten es Betrüger aufzeichnen und später an eine andere Stelle des Gespräches schneiden. Es könnte dann so der Eindruck bei der Aufnahme entstehen, dass Sie auf die Frage, ob Sie einen Vertrag abschließen wollen, mit „Ja“ geantwortet haben – obwohl Sie tatsächlich mit „Nein“ geantwortet haben.

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