Wenn britische Archäologen wollen würden, könnten sie heute ein Rührei machen, das auf der Welt war, als Konstantin der Große noch gelebt hat. Stattdessen werden sie wohl daran forschen. Das fragliche Ei stammt aus römischer Zeit und wurde in der mittelenglischen Stadt Aylesbury gefunden. Der Kracher: Das Innere ist auch nach Jahrhunderten noch flüssig!
CT-Scan zeigt flüssiges Ei-Inneres
Eiweiß und Dotter haben sich bei diesem Ei wohl zu einer Flüssigkeit verbunden, wie der Ausgrabungsleiter des Unternehmens Oxford Archaeology, Edward Biddulph, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Aber die Flüssigkeit ist in all den Jahren nicht verhärtet. Das ergab ein CT-Scan, der den Inhalt mitsamt Luftblase zeigte. Dieser sei vor einigen Monaten vorgenommen worden, um zu klären, wie das Ei, das wahrscheinlich von einem Huhn stammt, am besten konserviert werden könne.

Forscher begeistert: „Das Ei hat riesiges Forschungspotenzial“
Das römische Ei wurde den Angaben zufolge in einer mit Wasser gefüllten Grube gefunden, aus der einst Wasser zum Brauen geschöpft wurde. Womöglich war es dort als Teil einer Opfergabe zwischen den Jahren 270 und 300 christlicher Zeitrechnung platziert worden. Weitere Eier, die dort ebenfalls entdeckt wurden, zerbrachen demnach nach dem Kontakt mit der Luft – herausgetreten sei eine Flüssigkeit mit einem penetrant schwefeligen Geruch.
„Das Ei hat riesiges Forschungspotenzial“, schrieb Biddulph. Das betreffe zum einen die Frage, wie solche Objekte erhalten werden könnten, aber auch, um welche Hühnerart es sich handelte sowie Fragen um die Haltung und Nutzung von Hühnern und Vögeln in römischer Zeit.