Er gehörte zu einem Sommertag in Prerow wie das leckere Eis, das er verkaufte. Jeder kannte den freundlichen 65-Jährigen mit weißem Haar und einem herzlichen Lächeln. Der Eisverkäufer war eine regelrechte Institution im Ferienort an der Ostsee. Auch wegen seines Morgenrituals: Jeden Tag, bevor er seine Eisdiele öffnete, ging er schwimmen. Doch am Donnerstagmorgen kam es dabei zu einem tragischen Unglück.
Feriengäste beobachten Todeskampf
Die Ostsee war rau an jenem Morgen, kräftige Winde wühlten die Wellen auf, Wassertemperatur: kaum 12 Grad. Von der Seebrücke Prerow aus wird der 65-jährige erfahrene Schwimmer zuletzt gesehen. Besucher beobachten, wie der Mann in den Wellen um sein Leben kämpfte. Sie machten Fotos, wählten den Notruf. Aber niemand wagte es, selbst in die aufgepeitschte Ostsee zu springen, um ihn zu retten.

Suche mit Booten, Hubschraubern und Tauchern
Durch die Leitstelle wurde eine große Anzahl an Rettern verschiedener Hilfsorganisationen alarmiert, berichtet die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Beim Eintreffen der ersten Einheiten vor Ort war der beliebte Eisverkäufer schon nicht mehr zu sehen. Mehrere Stunden lang suchen Retter nach dem Vermissten. „Er war vielen Einsatzkräften persönlich bekannt, da er ein regelmäßiger Badegast war“, so die DLRG.
Bei der Suche kamen mehrere Boote, zwei Hubschrauber, Taucher und Drohnen zum Einsatz, doch der Mann blieb verschollen. Das Einzige, was von ihm blieb, sind seine Kleidungsstücke an seinem Stammplatz am Ufer. Ordentlich gefaltet wie immer.


