Vor mehr als zwanzig Jahren wurde an der niederländischen Küste die Leiche einer jungen Frau entdeckt. Sie lag in den Dünen bei Wassenaar. Bis heute weiß man nicht, wer sie ist und wie sie ums Leben kam. Wurde sie gewaltsam getötet? Hat sie wirklich niemand vermisst? Eine Spur führt nach Deutschland. Der Fall soll nun endlich geklärt werden – mithilfe von „Aktenzeichen XY … ungelöst“. In der ZDF-Sendung am Mittwoch, 22. Januar, geht es um den „Tod in den Dünen“.
Es war am 4. Juli 2004, ein Sonntag und ein regnerischer Tag in Wassenaar, einem Ferienort an der niederländischen Küste. Dennoch ist ein Spaziergänger in den Dünen unterwegs. Er macht eine grausige Entdeckung. Am Fuße einer Düne sieht er eine Frau liegen, sie ist tot. Der Spaziergänger alarmiert die Polizei. Doch die kann die Tote nicht identifizieren. Bis heute nicht.
Auch wie die Frau umgekommen ist, ist noch immer ein Rätsel. Die Ermittler vermuten, dass sie an diesem 4. Juli 2004, am Tag des Auffindens gestorben ist. Es wird nicht ausgeschlossen, dass sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, obwohl keine Spuren von Gewalteinwirkung gefunden wurden. Die Frau könnte in Deutschland gelebt habe. Der Fall wird beim Bundeskriminalamt als Tötungsdelikt geführt. Wird er nun endlich mithilfe der Zuschauer von „Aktenzeichen XY … ungelöst“ geklärt?
Viele ihrer Kleidungsstücke sind aus Deutschland
Das weiß man bislang über die unbekannte Tote: Die Frau war vermutlich zwischen 30 und 50 Jahre alt, wurde also zwischen 1954 und 1974 geboren. Sie hatte eine helle Hautfarbe, dunkelblondes Haar und blaue Augen. Mit 1,68 Meter war sie durchschnittlich groß und sie war schlank. Anhand einer Isotopenuntersuchung wurde festgestellt, dass sie wahrscheinlich in den letzten fünf Jahre ihres Lebens in den Niederlanden oder Deutschland gelebt hat. Indiz dafür ist ihre Kleidung. Viele ihrer Kleidungsmarken wurden vor allem in Deutschland verkauft.

Was erzählt ihre Kleidung über die unbekannte Tote?
Die Kleidung der Frau, die sie am vermutlichen Tage ihres Todes anhatte, passte nicht zu dem regnerischen Wetter. Sie trug eine Sonnenbrille der Marke Apollo mit lilafarbenen Gläsern. Ihre Lackschuhe waren wenig geeignet für einen Spaziergang am Strand. Auffällig war, dass sie eine Art Pyjamahose unter ihrer dunkelgrauen Hose der Marke HISlabel trug. Und auch am Oberkörper trug sie mehrere Kleidungsschichten unter einer weißen Fleeceweste der Marke Kitaro, darunter eine bunte Bluse der Marke Scene. Auf dem Kopf hatte sie ein graues Haarband, möglicherweise trug sie häufiger ein solches Band im Haar.
War die Frau ein Katzen-Fan, hatte sie eine Katze?
Die unbekannte Tote aus den Dünen trug eine Armbanduhr mit der Abbildung einer Katze. Wie die Polizei herausgefunden hat, bekam man eine solche Armbanduhr damals gratis beim Kauf von Tierfutter der Marke Royal Canin. „Vielleicht benutzte die Frau diese Uhr nur aus praktischen Gründen, aber es kann auch sein, dass sie eine Katzenliebhaberin war oder Katzen hielt“, schreiben die niederländischen Ermittler in ihrer Personenbeschreibung.

Die Frau mit den deutschen Schlüsseln
Die Tote aus den Dünen gehört zu den vielen Fällen von unbekannten Frauen, deren Identität Interpol mit der Aktion „Identify me“ aufklären will. Bei den internationalen Ermittlern wird ihr Fall unter „Die Frau mit den deutschen Schlüsseln“ geführt. Denn sie trug Schlüssel bei sich der deutschen Marken Wilka und Winkhaus. Von einem Schlüssel steht fest, dass er an eine Verkaufsstelle in Bottrop im Ruhrgebiet ausgeliefert worden war. Dennoch glauben die Ermittler nicht, dass die Frau ursprünglich aus Deutschland stammt. Die Ergebnisse der Isotopenuntersuchung lassen eher vermuten, dass sie in Osteuropa aufgewachsen ist.

Hat die unbekannte Tote aus den Dünen womöglich Angehörige, die seit mehr als zwanzig Jahren nicht wissen, was aus ihr geworden ist? Die noch immer hoffen, dass sie am Leben ist? Vielleicht kann durch die Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ mehr über das Schicksal der Frau herausgefunden werden. ■