Die Musikszene in Deutschland steht unter Schock. Mit nur 47 Jahren ist Malte Pittner, Mitgründer der Kultband Deichkind, gestorben. Das bestätigte die Gruppe am Montag über ihre offiziellen Social-Media-Kanäle. Pittner sei „nach langer Krankheit“ verstorben, hieß es. Weitere Angaben machte die Band nicht.
In ihrem Statement zeigten sich die Musiker tief betroffen. Man habe „mit großer Trauer vom Tod unseres Freundes Malte Pittner erfahren“, schrieben sie. Zugleich würdigte die Band seinen Einfluss auf die gemeinsame Zeit. Pittner sei ein außergewöhnlicher Musiker, Entertainer sowie ein hochbegabter Songwriter und Texter gewesen – nicht nur im Kontext von Deichkind.
Prägende Figur der frühen Deichkind-Jahre
Pittner gehörte 1997 zu den Köpfen, die Deichkind ins Leben riefen und den eigenwilligen Sound der frühen Jahre entscheidend mit formten. In einer Zeit, in der deutscher HipHop noch stark im Umbruch war, setzte die Band auf eine Mischung aus Rap, elektronischen Elementen und ironischer Brechung – ein Stil, der Deichkind schnell eine eigene Stellung in der Szene verschaffte.

Bis 2005 war Pittner fester Bestandteil der Gruppe. In diese Phase fallen die ersten beiden Alben „Bitte ziehen Sie durch“ und „Noch 5 Minuten Mutti“, die heute als Grundstein für den späteren Erfolg gelten. Auch am dritten Album der Band wirkte er noch mit, darunter an Stücken, die Deichkind endgültig einem breiten Publikum bekannt machten. Vor allem auch der legendäre Party-Hit „Remmidemmi (Yippie Yippie Yeah)“.
Vom HipHop zur Country-Pop-Band
Nach seinem Ausstieg bei Deichkind schlug Pittner neue Wege ein. Er arbeitete unter anderem mit der Country-Pop-Band Texas Lightning, die 2006 mit dem Titel „No, No, Never“ für Deutschland beim Eurovision Song Contest antrat. Später war er auch in der Werbebranche tätig, zog sich jedoch in den vergangenen Jahren zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück.
Der Tod Pittners ist für Deichkind nicht der erste schwere Verlust. Bereits 2009 war der Produzent Sebastian Hackert, ebenfalls eng mit den Anfängen der Band verbunden, überraschend im Alter von 32 Jahren gestorben.




