Flugverbot für US-Maschinen

Video: Boeing 737-9 Max verliert Fenster kurz nach dem Start

Die betroffene US-Airline lässt jetzt alle Boeing 737-9 Max am Boden und untersucht die Fenster. Eine US-Behörde ordnete an, dass 171 dieser Boeing-Jets zunächst nicht starten dürfen.

Teilen
Alaska Airlines prüft nach einem Zwischenfall mit einem Fenster alle Maschinen des Typs Boeing 737-9 Max. (Archivbild)
Alaska Airlines prüft nach einem Zwischenfall mit einem Fenster alle Maschinen des Typs Boeing 737-9 Max. (Archivbild)Ted S. Warren/AP/dpa

Gruselige Vorstellung: Man will seinen Flug nach dem Start genießen, freut sich über den Super-Blick aus dem Fenster, plötzlich ein Knall und die Scheibe fliegt aus der Halterung, Druckverlust in der Kabine und die Sauerstoffmasken purzeln aus ihren Halterungen …

So passiert am Freitag bei einer Maschine der US-Gesellschaft Alaska Airlines. Dort durften die Passagiere plötzlich ungewollt Frischluft „genießen“. Ein großes Loch klaffte dort, wo eben noch ein Fenster war. Nichts für schwache Nerven.

Nach dem Abriss des Fensters während eines Fluges lässt die Airline vorerst alle ihre Maschinen des Typs Boeing 737-9 Max am Boden. Man habe als Vorsichtsmaßnahme entschieden, die 65 Maschinen einer gründlichen Wartung und Sicherheitsprüfung zu unterziehen, teilte das Unternehmen am späten Freitag (Ortszeit) mit. Jede Maschine werde erst nach abgeschlossener Inspektion wieder in Betrieb genommen.

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat nach dem Zwischenfall ein vorübergehendes Flugverbot für 171 Maschinen des Typs angeordnet. Die Behörde teilte am Samstag mit, es seien sofortige Inspektionen bestimmter Flugzeuge dieses Modells nötig, die etwa vier bis acht Stunden pro Maschine in Anspruch nähmen. Erst danach könnten die betroffenen Flugzeuge wieder in den Betrieb gehen. Dies gelte für Maschinen, die von US-Fluggesellschaften betrieben würden oder auf amerikanischem Territorium unterwegs seien - weltweit 171 Flugzeuge.

Kabinenfenster weg – Boeing kann trotzdem sicher landen

Der Vorfall ereignete sich auf dem Weg von Portland im Bundesstaat Oregon zum Flughafen Ontario, der östlich von Los Angeles liegt. Kurz nach dem Start sei die Maschine mit 171 Passagieren an Bord zum Flughafen zurückgekehrt und dort sicher gelandet, hieß es in der Mitteilung von Firmenchef Ben Minicucci.

Medienberichten zufolge löste sich ein Fensterteil plötzlich und flog davon. Es habe einen großen Knall gegeben, und dann sei Luft durch das Loch hereingeströmt, berichteten Passagiere der Zeitung The Oregonian. Der Sitz direkt daneben sei unbesetzt gewesen, aber ein Jugendlicher auf dem Mittelsitz habe Verletzungen vom plötzlichen Druckabfall davongetragen. Berichte über Schwerverletzte gab es demnach nicht. ■