Wer gewinnt, darf bleiben

Bizarre Show: Einwanderer sollen im TV um ihre Einbürgerung kämpfen

In einer Reality-Show sollen Migranten in Wettbewerben um den US-Pass kämpfen. Das Heimatschutzministerium unter Kristi Noem unterstützt das Konzept.

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Während aus den USA abgeschobene Gefangene aus einer Zelle herausschauen, spricht Heimatschutzministerin Kristi Noem im März während eines Rundgangs durch das Gefängnis in Tecoluca, El Salvador.
Während aus den USA abgeschobene Gefangene aus einer Zelle herausschauen, spricht Heimatschutzministerin Kristi Noem im März während eines Rundgangs durch das Gefängnis in Tecoluca, El Salvador.Alex Brandon/AP/dpa

Für Migranten in den USA sind unter der Präsidentschaft von Donald Trump harte Zeiten angebrochen. Seine Heimatschutzministerin Kristi Noem verfolgt den gnadenlosen Kurs. Einwanderer ohne Papiere landen im Knast, Familien werden auseinandergerissen. Aktuell wird das Programm zur Selbstabschiebung umgesetzt. Und es gibt noch eine bizarre Idee, die von der Behörde der 53-Jährigen unterstützt wird: Wer Amerikaner werden will, soll in einer Reality-TV-Show drum kämpfen können.

Es klingt wie ein Scherz! Wie die Daily Mail berichtet, sollen in dem TV-Format Einwanderer gegeneinander antreten und „um die Ehre kämpfen, im Schnellverfahren die US-Staatsbürgerschaft zu erlangen“. Der 35-seitige Entwurf zu der Show, der der englischen Zeitung exklusiv vorliegt, sieht vor, dass die teilnehmenden Migranten durch verschiedene US-Staaten reisen, in Wettbewerben gegeneinander antreten und auch Stars treffen.

Das Konzept soll demnach mit dem Heimatschutzministerin abgestimmt worden sein. Kristi Noem soll sogar angeboten haben, Beamte der Einwanderungsbehörde mit der Auszählung der Stimmen für die Wettstreit-Show zu beauftragen. Auch der Name für das Format steht schon: „The American“.

Heimatschutzministerin Kristi Noem ist eine große Unterstützerin von Donald Trump.
Heimatschutzministerin Kristi Noem ist eine große Unterstützerin von Donald Trump.Andrew Harnik / Getty Images North Amerika via AFP

Die Gewinner bekommen auf dem Kapitol den US-Pass

Die Idee zu der Migranten-Show stammt von Produzent Rob Worsoff (49), der einen Namen im Reality-Show-Business hat. Die Teilnehmer sollen sich an jeweils regional ausgerichteten Wettbewerben messen. In San Francisco zum Beispiel soll nach Gold gegraben werden. In Wisconsin sei eine mögliche Herausforderung das Baumstammrollen. In Detroit würde das Fahrgestell eines Ford von 1914 zusammengebaut.

Auf ihrer Reise durch die Bundesstaaten treffen die Migranten zudem auf „interessante“ Amerikaner, die über Geschichte und Kultur der jeweiligen Gegend erzählen. Und die Zuschauer erfahren alles, was es über die Kandidaten zu wissen gibt. Etwa, warum sie in den USA leben wollen und welche Träume sie verwirklichen wollen. Die Gewinner sollen am Ende auf den Treppen des Kapitols in Washington die US-Staatsbürgerschaft erhalten und vereidigt werden.

Promis sollen der Migranten-Show etwas Star-Glanz verleihen

Star-Glanz soll es in der Show auch geben. Die vorab geprüften Kandidaten sollen auf Ellis Island in New York begrüßt werden, und zwar von „einem berühmten, eingebürgerten Amerikaner, der ebenfalls in einem anderen Land geboren wurde“. Gedacht wurde dabei etwa an die in Kolumbien geborene Sofia Vergara, den Kanadier Ryan Reynolds und die aus der Ukraine stammende Mila Kunis.

Die oberste Sprecherin des Heimatschutzministeriums, Tricia McLaughlin, sagte der Daily Mail, dass das Show-Konzept von der Behörde geprüft werde. Sie sprach demnach auch von einer „guten Idee“. Ministerin Kristi Noem sei über die Initiative noch nicht informiert worden. Die Daily Mail will aber sicher wissen, dass Noem das Konzept unterstütze und es umsetzen wolle.

Derzeit sollen Streaming-Dienste wie Netflix von dem Programmvorschlag überzeugt werden. Interessenten gibt es aber wohl noch keine. Es ist also unklar, ob der Migranten-Wettbewerb um eine US-Staatsbürgerschaft im TV tatsächlich zustande kommt.