Nur Tochter überlebte

Betrunkener rast deutsche Diplomaten-Familie tot

Mutter (40), Vater (39)  und Sohn (2) sterben bei Horror-Crash in Paraguay. Verursacht von einem Betrunkenen bei einem irren Überholmanöver.

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Foto vom Unfallort in Paraguay. Das Wrack des roten Kleinwagens der Diplomaten-Familie liegt rechts, in ihm starben Kristin B. (40), Ehemann Osvaldo J. (39) und Sohn Phillipe (2).
Foto vom Unfallort in Paraguay. Das Wrack des roten Kleinwagens der Diplomaten-Familie liegt rechts, in ihm starben Kristin B. (40), Ehemann Osvaldo J. (39) und Sohn Phillipe (2).Screenshot MercoPress

Was für eine Tragödie! Erst vor wenigen Monaten wurde Kristin B. als deutsche Konsulin nach Paraguay beordert. Bei einem schrecklichen Autounfall wurde die aus Franken stammende Diplomatin jetzt dort getötet. Mit ihr starben ihr Mann und ihr kleiner Sohn. Ihre achtjährige Tochter überlebte schwer verletzt. Der Unfallverursacher soll betrunken gewesen sein.

Die Diplomatenfamilie war am Sonntag auf einer Landstraße rund 40 Kilometer von der Hauptstadt Asuncion entfernt unterwegs. Bilder einer Überwachungskamera zeigen den Crash: Ein dunkler VW Tuareg setzt zum Überholen an, rast auf der Gegenfahrbahn frontal gegen den kleinen Kia von Kristin B. und ihrer Familie. Der VW rammt den Kia von der Straße, kracht dann in ein weiteres Auto, das ihm entgegenkommt.

Kristin B. (40), ihr Ehemann Osvaldo V. (39) und ihr zweijähriger Sohn Philip starben noch am Unfallort. Die einzige Überlebende der Familie, das achtjährige Mädchen, kämpft auf der Intensivstation um ihr Leben, wie lokale Medien berichten. Auch eine 57-jährige Insassin des dritten am Unfall beteiligten Autos wurde bei dem furchtbaren Crash getötet. Der Unfallverursacher, Eugenio V. (68), überlebte mit Verletzungen.

Die Familie kam erst im Juni nach Paraguay

Örtliche Ermittler teilten laut Medien mit, dass der Fahrer des Unfallwagens positiv auf Alkohol getestet worden sei. Er kam in ein Krankenhaus und wurde festgenommen. Offenbar hatte er in betrunkenem Zustand die Kontrolle über seinen Wagen verloren. Zeugen sagten aus, er sei bereits eine Weile vor dem Unfall schon auffällig gefahren. Ihm droht eine Anklage wegen Totschlags.

Erst im Juni waren Kristin B. und ihr Ehemann Osvaldo J. nach Paraguay gekommen. Das Foto veröffentlichte der TV-Sender NPY.
Erst im Juni waren Kristin B. und ihr Ehemann Osvaldo J. nach Paraguay gekommen. Das Foto veröffentlichte der TV-Sender NPY.Privat via NPY

„In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von unserer lieben Kollegin, ihrem Ehemann und Sohn“, schrieb die deutsche Botschaft in Asunción auf ihrer Website. Erst im Juni war Kristin B., die aus dem fränkischen Kronach stammt, mit ihrem Ehemann, einem Paraguayer, und ihren Kindern an die Botschaft gewechselt. Sie kümmert sich dort um konsularische Angelegenheiten. Lokale Medien berichten, dass die Familie vier Jahre in Paraguay bleiben wollte. „Nach fast zehn Jahren im Ausland wollte er endlich bei uns sein. Wir hatten so viele Pläne“, sagte die Schwester des getöteten Ehemannes dem TV-Sender NPY. ■