Deutsches Paar warnt Reisende

Miese Abzocke auf Mallorca! DAS müssen Urlauber jetzt beachten

Auch auf der Trauminsel gibt es Radarfallen. Doch aktuelle Fälle zeigen: Nicht jeder Blitzer-Bescheid, der von Mallorca kommt, ist wirklich echt ...

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Auch viele Deutsche verbringen ihre Ferien auf Mallorca. Doch wer mit dem Mietwagen die Insel erkundet, sollte bei Bußgeldbescheiden vorsichtig sein.
Auch viele Deutsche verbringen ihre Ferien auf Mallorca. Doch wer mit dem Mietwagen die Insel erkundet, sollte bei Bußgeldbescheiden vorsichtig sein.MiS/imago

Mallorca gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen der Deutschen – und auch in diesem Jahr werden wieder etliche Touristen von hier zur Sonneninsel fliegen, um ihre Ferien am Strand zu verbringen. Wer sich aber einen Mietwagen nimmt, um die Insel zu erkunden, sollte vorsichtig sein: Aktuelle gibt es Berichte über eine Betrugsmasche, mit der offenbar Kunden des Mietwagenanbieters Goldcar abgezockt werden. Es werden von Kriminellen falsche Bußgeldbescheide verschickt, obwohl die Empfänger gar nichts gemacht haben. Ein Ehepaar berichtet in der „Mallorca Zeitung“ von der Abzocke.

Bußgeld-Betrug auf Mallorca: Warnung vor falschen Blitzerbescheiden!

Eine Frau namens Nicole Welzel, die mit Mann und Kund drei Jahre auf Mallorca lebte, berichtete dem Blatt im Interview von der Betrugsmasche: Ende Februar sei bei der Familie, die inzwischen wieder in Trier lebt, ein Brief im Postkasten gelandet. Darin: Ein Strafzettel! Das Paar sei auf einer Straße, auf der 50 km/h gelten, satte 76 km/h gefahren. 200 Euro Bußgeld sollten Nicole Welzel und ihr Mann dafür zahlen.

Spannend dabei: Zu dem Zeitpunkt fuhren sie einen Mietwagen von Goldcar. Und den hatten sie an dem entsprechenden Tag gar nicht benutzt, sagte Nicole Welzel dem Blatt. „Allerdings sind wir auch stutzig geworden, weil auf dem Strafzettel alle Angaben gestimmt haben“, sagt sie. Also: Adresse in Deutschland, Auto-Modell, Kennzeichen, Führerscheinnummer: Alle Daten waren korrekt! Die Welzels zeigten den Bescheid Freunden – und die ließen den Schwindel auffliegen. Denn: Die auf Mallorca übliche Option, dass man nur die Hälfte zahlen muss, wenn man schnell zahlt, fehlte auf dem Schreiben.

Auch auf Mallorca wird geblitzt - doch nicht jeder Bußgeldbescheid ist echt. Das zeigen aktuelle Fälle von Urlaubern, die plötzlich zahlen sollen.
Auch auf Mallorca wird geblitzt - doch nicht jeder Bußgeldbescheid ist echt. Das zeigen aktuelle Fälle von Urlaubern, die plötzlich zahlen sollen.Schöning/imago

Also schauten die Welzels genauer hin, entdeckten noch weitere Ungereimtheiten. Etwa die Tatsache, dass es die Straße, auf der sie angeblich geblitzt wurden, auf Mallorca gar nicht gibt. Die Rede war von der Landstraße M-404, auf Mallorca beginnen alle Straßen allerdings mit der Kennung Ma. Und: Obwohl die Qualität der Bilder auf spanischen Strafzetteln eigentlich sehr gut sei, sei das Bild auf diesem Bescheid verschwommen gewesen, das Kennzeichen nicht zu erkennen. Nicole Welzel suchte im Netz nach Informationen, stieß schnell auf andere Opfer des Betruges. Die „Mallorca Zeitung“ berichtete, dass sich auch bei der Redaktion jemand meldete, der angeblich geblitzt wurde, absurderweise ebenfalls mit 76 km/h in der 50er-Zone – und auf der gleichen, in Wirklichkeit nicht existierenden Straße M-404.

Falsche Blitzer-Bescheide auf Mallorca: Was steckt hinter der Abzock-Masche?

Was steckt dahinter? Das ist nicht ganz klar. Die Welzels glauben laut Bericht an ein Datenleck bei Goldcar, im Netz wurde die Theorie aufgestellt, dass ein Mitarbeiter des Unternehmens Kundendaten verkauft haben könnte. Die zuständige Verkehrsbehörde und Goldcar selbst rieten jedenfalls von der Zahlung ab. Der Fall wird nun geprüft. Auf eine Anfrage der „Mallorca Zeitung“ antwortete ein Sprecher, das Problem sei bekannt, betreffe lediglich einen kleinen Teil der Kunden. Es handele sich aber nicht um eine Datenweitergabe durch Goldcar selbst. Betroffene, die die Strafe bereits bezahlt haben, habe man das Geld erstattet.

Es kann sich also lohnen, bei Bußgeldbescheiden zweimal hinzuschauen. Wer im Urlaub auf Mallorca war oder ist und danach ein solches Schreiben bekommen hat oder bekommt, sollte lieber genau prüfen, ob diese vielleicht doch von skrupellosen Betrügern kommen – und nicht von den Verkehrswächtern der liebsten Urlaubsinsel der Deutschen.