Der Eurovision Song Contest (ESC) ist zu Ende, die Schweiz hat gewonnen! Aber parallel zum Finale liefen auch Proteste. Die Demonstrationen richteten sich gegen die Entscheidung der Veranstalter, Israel trotz des Gazakrieges antreten zu lassen.
Am Samstagmorgen kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Auch Fridays-for-Future-Aktivistin Greta Thunberg mischte mit und ließ sich von der Polizei wegtragen. Nach Angaben der Göteborgs Posten war eine Parole der Demonstranten: „Eurovision riecht nach Blut! Boykottiert Israel.“
Schwedische Medien berichten, dass nach den Protest-Ausschreitungen im Zusammenhang mit dem ESC in Malmö am Samstag insgesamt 20 Personen festgenommen wurden. Eine Person wurde verhaftet und steht im Verdacht, Gewalt gegen eine Amtsperson ausgeübt zu haben. Vier Personen wurden wegen Verstößen gegen das Gesetz über die öffentliche Ordnung im Zusammenhang mit verschiedenen nicht genehmigten Versammlungen angezeigt.

Einsatz von Pfefferspray vor dem ESC-Finale
Greta Thunbergs Mutter trat 2009 beim ESC für Schweden an und holte den 21. Platz für das nordische Land. Jetzt macht Thunberg-Tochter Greta (21) Schlagzeilen, weil sie während des Finales bei Protesten vor der Malmö Arena von der Polizei abgeführt wurde. Was der Grund dafür war, ist unklar, aber kurze Zeit später soll sie wohl wieder vor Ort gewesen sein und sich an der Demonstration beteiligt haben: „Free Palestine“ soll sie nach Angaben der Göteborgs Posten gerufen haben.
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat die Proteste gegen die Teilnahme Israels beim Eurovision Song Contest (ESC) verurteilt. „Es entspricht einem gängigen antisemitischen Muster, Israelis kollektiv in Haftung für Handlungen ihrer Regierung oder ihrer Armee zu nehmen, die sie oftmals selbst verurteilen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Große Proteste bei ESC – Greta Thunberg mischt mit!
Klein meinte auch, er fände es traurig, dass Thunberg an den „fehlgeleiteten Demonstrationen“ teilgenommen habe, wenn das auch nicht überraschend sei. „Sie sollte sich ebenso wie die Protestierer hierzulande klarmachen, dass sie an absolut falscher Stelle angreift“ meinte er nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Die dpa berichtet auch, dass es im Publikum in der Halle immer wieder zu Protestrufen gegen Israels Auftritt kam. Die Störversuche zogen sich durch den ganzen Abend. Schon als die israelische Sängerin Eden Golan (20), die in Schweden die ganze Zeit abgeschirmt werden musste, beim Einlauf der Nationen die Bühne betrat, waren Pfiffe in der Halle zu hören. Beim Vortrag ihres Liedes „Hurricane“ musste Golan später wieder zahlreiche Pfiffe und laute Buhrufe über sich ergehen lassen. Die Buhrufe wurden dann noch einmal lauter, als zu der Punktevergabe der israelischen Jury geschaltet wurde. ■