Aus blinder Rache

Auf Usedom: Ex-Mitarbeiter fackelt Autos von Kollegen und Gästen ab

Der Urlaub über Silvester wurde für Hotelgäste auf der beliebten Ferieninsel zum Albtraum. Ein Angestellter, der Heiligabend gekündigt wurde, legte auf einem Hotelparkplatz Feuer.

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Die Feuerwehr musste in Trassenheide vier brennende Autos auf einem Hotelparkplatz löschen.
Die Feuerwehr musste in Trassenheide vier brennende Autos auf einem Hotelparkplatz löschen.Niklas Treppner/dpa

Weil ihm Heiligabend fristlos gekündigt wurde: Aus Rache hat ein Ex-Mitarbeiter des beliebten Familienhotels Seeklause in Trassenheide auf Usedom vier Autos auf einem Hotelparkplatz in Brand gesteckt und 17 weitere zerkratzt. Gesamtschaden laut Polizei rund 120.000 Euro.

Das neue Jahr hat für die Hotelgäste und Angestellten des Familienhotels auf Usedom schrecklich begonnen. Erst beobachteten Zeugen, den Täter, wie er sich auf dem Parkplatz an Autos zu schaffen machten, dann züngelten Flammen und der Qualm zog Richtung Hotel. Die Animation im Happy Club musste unterbrochen werden, um die Kinder vor der Qualmentwicklung zu schützen, berichtet der Nordkurier.

200 Kinder mussten in Sicherheit gebracht werden

Die Zeugen alarmierten nicht nur Polizei und Feuerwehr, sondern erkannten auch den mutmaßlichen Täter. Ein 29-jähriger Deutscher, ein Ex-Angestellter, der Heiligabend gefeuert worden war. Die Polizei konnte ihn noch im Bahnhof in der Nähe des Tatorts schnappen. „Der Mitarbeiter wurde wegen seines Sozialverhaltens gekündigt, seine Arbeitsleistung hat er gut erbracht“, erklärte Hotelchef Frank Römer gegenüber dem Nordkurier.

Aufmerksamen Gästen, die sofort die Polizei riefen, engagierten Mitarbeitern, die mit Feuerlöschern die Erstlöschung vornahmen und ehrenamtlichen Feuerwehrleuten sei es zu verdanken, dass der Schaden nicht noch größer ausfiel. „Über 200 Kinder zu verängstigen, das ist nicht in Ordnung“, sagte Römer. „Wir haben verängstigte Kollegen und Gäste und wir hoffen, dass die Person nicht so schnell auf freien Fuß gesetzt wird, damit nicht noch etwas passiert.“ Die Staatsanwaltschaft beantragte beim Amtsgericht Greifswald Haftbefehl gegen den 29-Jährigen, seitdem sitzt er wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft.

Der 29-Jährige war für den Job im November extra an die Ostsee gezogen, wie die Ostseezeitung berichtet. Noch am Tag der Kündigung bedrohte er seine Ex-Kollegen, denen er die Schuld an seiner Entlassung gab. Und dann wurde er aus Rache wohl zum Feuerteufel und entzündete einfache Brandsätze auf den Reifen der Autos.

Ein Abenteuerspielplatz für kleine Piraten: Das Ostseehotel Seeklause in Trassenheide auf Usedom lockt mit Familienurlaub. Doch jetzt wurde Feuer gelegt.
Ein Abenteuerspielplatz für kleine Piraten: Das Ostseehotel Seeklause in Trassenheide auf Usedom lockt mit Familienurlaub. Doch jetzt wurde Feuer gelegt.Harald Lange/dpa

Die Seeklause in Trassenheide ist ein Ostseehotel, das sich ganz dem Urlaub mit Familie verschrieben hat –  mit hoteleigener Piraten-Insel und der Indoorspielanlage „Piratenbucht“, mit 13.000 Quadratmetern für Abenteuer, Spaß und Spannung, dem Piratenschiff „Weltenbummler“ mit Wasserkanone und der größten Wassermatschanlage Usedoms. Und für die Eltern gibt es Wellnessangebote. ■