Bis heute finden Archäologen immer neue Schätze in den Ruinen der antiken römischen Stadt Pompeji in Süditalien. Das Besondere daran: Im Jahre 79 nach Christus wurde Pompeji zwar beim Ausbruch des Vesuvs verschüttet, blieb aber unter der Vulkanasche weitgehend konserviert. Jetzt gab es eine neue Entdeckung: eine Gefängnisbäckerei. Und dort ging es wahrscheinlich nicht gerade gemütlich zu.
Zufallsentdeckung in Pompeji ist „Gefängnisbäckerei“
Bei der Freilegung eines Hauses seien die Forscher in Pompeji auch auf einen darunterliegenden „beengten Raum“ gestoßen, erklärte die Ausgrabungsstätte am Freitag auf ihrer Website. Wegen darin entdeckter Skelette und der an winzigen Fenstern angebrachten Gitterstäbe seien sie zu der Erkenntnis gelangt, dass es sich um eine Art Gefängnisbäckerei gehandelt haben müsse.
„Gefängnisbäckerei“ in Pompeji: So sah es hier früher aus
Den Experten zufolge waren in dem unterirdischen Raum in Pompeji sowohl Sklaven als auch Esel eingesperrt – sowohl die Menschen als auch die Tiere mussten dort Schwerstarbeit verrichten und mühsam Getreide für die Brotherstellung mahlen. Darauf deuteten demnach Einkerbungen auf dem Boden hin: Diese hätten dazu gedient, „die Bewegung der Tiere zu koordinieren, die gezwungen waren, stundenlang mit verbundenen Augen herumzulaufen“ und mühsam die Mühlsteine zu bewegen.

Zudem habe der Raum weder Türen noch Fenster mit Blick nach draußen gehabt. „Mit anderen Worten: Es handelt sich um einen Raum, in dem wir uns die Anwesenheit von Sklaven vorstellen müssen, deren Bewegungsfreiheit der Besitzer einschränken wollte“, erklärte der Direktor des Archäologischen Parks Pompeji, Gabriel Zuchtriegel, in einem wissenschaftlichen Artikel. Dieser Eindruck von „roher Gewalt“ werde durch die „Sicherung der wenigen Fenster mit Gitterstäben vollkommen bestätigt“.