Herne

Alles ganz anders! Mutter mit Baby erfindet rassistischen Überfall

Ein vermeintlicher Angriff auf eine junge Mutter und ihr Baby in Herne löste Entsetzen aus. Jetzt kam heraus: Die Frau hatte gelogen, die Tat gab es gar nicht.

Teilen
Eine junge Mutter in Herne hatte behauptet, in einem Park angegriffen und rassistisch beleidigt worden zu sein. Es war alles erfunden (Symbolfoto)
Eine junge Mutter in Herne hatte behauptet, in einem Park angegriffen und rassistisch beleidigt worden zu sein. Es war alles erfunden (Symbolfoto)Pond5 Images / Imago

Eine junge Mutter in Herne hatte sich an die Polizei gewendet. Ein Radfahrer habe sie und ihr zwei Monate altes Baby in einem Park angegriffen, getreten und sie rassistisch beschimpft. Jetzt kommt raus: Die 28-Jährige hat alles nur erfunden. Weder den Angreifer noch die Tat gab es. Warum hat die Frau gelogen?

Am Dienstag hatte die Polizei Herne vom Angriff eines unbekannten Radfahrers berichtet. Er habe am Montag die 28-jährige Mutter nach deren Aussage von hinten in den Oberkörper getreten, als sie gerade ihre Tochter aus dem Kinderwagen gehoben und in den Arm genommen habe. Die junge Frau sei nach eigener Aussage nach der Attacke gestürzt, das Baby auf den Kopf gefallen.

Staatsschutz ermittelte, dass der Angriff erfunden war

Der Staatsschutz ermittelte und stellte fest: Den angeblichen rassistisch motivierten Angriff auf die Mutter und ihr zwei Monate altes Baby hat es gar nicht gegeben. Die gemeldete Attacke sei von der Frau frei erfunden worden. Es sei am Montag nicht zu einer Gewalttat eines Unbekannten gegen sie und ihren Säugling gekommen.

Die junge Mutter, eine Deutsche mit indischen Wurzeln, hatte sich nach der angeblichen Tat an die Polizei gewendet. „Wir nehmen solche Schilderungen sehr ernst“, erläuterte der Polizeisprecher. Daher habe der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen. „Die Beamten waren im Park als auch im unmittelbaren Nahbereich unterwegs. Dort haben sie Personen befragt, um diese Tat schnellstmöglich aufklären zu können“, teilte die Polizei jetzt mit .

Augenzeugin brachte Wende in dem Fall

Eine Augenzeugin habe sich aufgrund der Berichterstattung gemeldet – und brachte die Wende in dem Fall. Der wird von der Polizei jetzt so beschrieben: „Die 28-jährige Mutter war mit ihrem Baby im Park am Erlenweg unterwegs. Das Baby befand sich im Kinderwagen. Am Kinderwagen hatte die Hernerin die Leine eines Hundes festgemacht. Dieser hat so stark daran gezogen, dass der Kinderwagen samt Baby umfiel. Eine Zeugin hatte die Mutter dann unterstützt.“

„Es gab keine Tat, es gibt keinen Täter“, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Die Frau habe gegenüber den Ermittlern falsche Angaben gemacht. Warum sie das getan habe, müsse nun ermittelt werden, dazu müsse die Frau noch befragt werden.

Der angebliche Vorfall hatte Bestürzung ausgelöst. Ein Bündnis hatte in Herne für Donnerstagabend zur Teilnahme an einer Mahnwache gegen Rassismus aufgerufen. ■