Der 34-jährige Polizist und Familienvater Simon B. kam bei dem Tankstellen-Überfall in Völklingen (Saarland) ums Leben. Jetzt gibt es weitere Details zu seinem Tod und dem mutmaßlichen Täter. Der 18-Jährige hatte selbst dann noch auf sein Opfer geschossen, als der Mann bereits am Boden lag. Simon B. wurde von sechs Schüssen getroffen und starb in Folge von Blutverlust.
Nach dem vorläufigen Ergebnis der Obduktion seien bei dem 34-jährigen Polizisten Schussverletzungen unter anderem an Kopf und Rumpf festgestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken mit. Der 18 Jahre alte Beschuldigte, der auch von Schüssen getroffen worden war, ist in kritischem Zustand und wird in einem Krankenhaus intensivmedizinisch behandelt. Laut Informationen der „Bild“ soll es sich bei dem 18-jährigen Deutsch-Türken um Ahmet G. handeln.
Der 18-Jährige hatte am Donnerstag eine Tankstelle in Völklingen überfallen. Bewaffnet war er dabei laut Staatsanwaltschaft mit einem Besteckmesser mit abgerundeter Klinge. Er flüchtete zu Fuß und wurde von drei Polizisten, darunter ein Kommissaranwärter in Ausbildung, verfolgt.
Als die Beamten den Mann festhalten wollten, wurde laut Staatsanwaltschaft zunächst ein Taser eingesetzt. Dazu liefen aktuell noch technische Untersuchungen. Wie der 18-Jährige dann genau an die Waffe eines Polizisten kommen konnte, sei noch Gegenstand der Ermittlungen. Unklar ist auch noch, um die Waffe welches Polizisten es sich handelte.
Der Teenager schoss mehrfach auf beide Polizisten
Gesichert ist mittlerweile, dass der 18-Jährige mit der Polizeiwaffe mehrfach schoss – auf den 34-Jährigen und den Kommissaranwärter, die beide Schutzwesten trugen. Der Polizist in Ausbildung sei lediglich im Bereich der Schutzweste getroffen worden, auf den 34-jährigen Kollegen seien weitere Schüsse abgefeuert worden.
Anschließend kamen laut Staatsanwaltschaft drei weitere Polizisten dazu. Es habe sich ein Schusswechsel entwickelt, im Zuge dessen der Beschuldigte geflüchtet sei. Die Beamten hätten ihn „unter fortlaufendem wechselseitigen Beschuss“ verfolgt. Dabei wurde der 18-Jährige von zwei Schüssen getroffen. Weitere hinzugekommene Polizisten hätten ihn festgenommen.
Bislang habe sich der Beschuldigten nicht eingelassen. Ob der 18-Jährige unter Drogen stand, wird noch untersucht. „Valide Erkenntnisse zu etwaigen psychischen Erkrankungen liegen noch nicht vor“, hieß es. Der BILD sagte ein Freund, der 18-Jährige sei depressiv und in Behandlung gewesen. Er habe Probleme mit seiner Familie gehabt. Sein Vater habe „wieder mal das ganze Geld verzockt“, sagte der nicht namentlich genannte Freund der Zeitung.
Simon B. hinterlässt eine Frau und zwei Kinder

Polizist Simon B. wurde mitten aus dem Leben gerissen. Seine zwei Kinder müssen ohne ihren Vater aufwachsen. Um seine Frau und die Familie zu unterstützen, hat die Polizeigewerkschaften im Saarland eine Spendenkampagne gestartet. Auf der Plattform GoFundMe kamen bis Dienstag bereits mehr als 360.000 Euro zusammen. Mit einem weiteren, inzwischen abgeschlossenen Spendenaufruf wurden knapp 220.000 Euro für die Hinterbliebenen von Simon B. gesammelt