Sie sind bunt, schmecken nach Ananas, Melone oder Cola – und landen millionenfach im Müll! Wegwerf-E-Zigaretten sind wahnsinnig beliebt, aber ein Riesenproblem für die Umwelt und für die Gesundheit vor allem von Jugendlichen! Zu Tausenden liegen die Einweg-Dampfer in Berlin in Abfalleimern oder werden achtlos weggeworfen, statt sie als Elektroschrott zu entsorgen. Großbritannien zieht deshalb die Reißleine und verbietet ab diesem Sonntag, 1. Juni, den Verkauf der bunten Einweg-Vapes.
Fünf Millionen Stück pro Woche wurden dort nach Regierungsangaben im Jahr 2024 falsch entsorgt oder einfach weggeschmissen. Während die Briten genauso wie schon Frankreich und Belgien die Einweg-Dampfer einstampfen, ist Deutschland erheblich gnädiger mit den kleinen Plastikgeräten. Hier bleiben die elektrischen Einweg-Vapes – meist für nikotinhaltige Flüssigkeiten – weiterhin erhältlich und werden jeweils nach rund 500 bis 700 Zügen verschrottet.
Wiederverwendbare Vapes werden in Großbritannien weiterhin erhältlich sein. Damit ein Vape als wiederverwendbar gilt, muss er sowohl wiederaufladbar als auch nachfüllbar sein. Das bedeutet, er muss über einen wiederaufladbaren Akku verfügen und sich entweder über eine vorgefüllte Kapsel oder durch Befüllen der Kartusche mit Liquid nachfüllen lassen.
E-Zigaretten sind große Gefahr für Jugendliche
Einweg-E-Zigaretten sind aber nicht nur für die Umwelt gefährlich. Ärzte warnen eindringlich, dass die Geräte eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit seien, insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene. Der Konsum ist in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen. Junge Menschen halten die Inhalationsprodukte für harmlos – obwohl auch sie Substanzen enthalten, die krank machen können. „Mittlerweile ist die E-Zigarette bei Kindern und Jugendlichen das am häufigsten konsumierte nikotinhaltige Produkt, noch vor der Tabakzigarette und der Wasserpfeife“, erläuterte Reiner Hanewinkel, Leiter des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel.

Das Institut hat ermittelt, dass 2024 hatte jedes achte Kind im Alter von neun bis 13 Jahren schon einmal E-Zigaretten probiert hat – insgesamt 12,8 Prozent. Unter den 14- bis 17-Jährigen waren es mehr als jeder Dritte. Die Zahl der erwachsenen E-Zigaretten-Nutzenden in Deutschland lag zuletzt geschätzt bei mehr als zwei Millionen.
Die lauernden Gefahren sind nicht nur eine drohende Nikotinabhängigkeit, sondern auch Schäden durch die in den E-Zigaretten enthaltenen Aromastoffe sowie Schädigungen durch Schwermetalle wie Nickel, Chrom und Blei. Außerdem bestehen die bekannten Risiken für Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Schäden und Atemwegserkrankungen auch bei E-Zigaretten.
Wann verschwinden Einweg-Vapes in Deutschland?
Ähnlich wie Großbritannien hatten EU-Staaten wie Frankreich und Belgien bereits Verkaufsverbote auf den Weg gebracht. In Deutschland werden Einweg-Vapes zumindest vorerst noch zu haben sein. Im Jahr 2022 waren sie ein Verkaufsschlager, laut dem Branchenverband BfTG hatten sie damals einen Anteil von 40 Prozent am E-Zigaretten-Markt. In den Jahren danach sank dieser Anteil auf jetzt nur noch zehn Prozent. Der BfTG-Vorsitzende Dustin Dahlmann begründet diese Entwicklung mit einem wachsenden Umweltbewusstsein der Konsumenten und mit den Preisen - die Nutzung von Mehrweg-Systemen sei günstiger als die von Einweg-Produkten.

Zudem müssen sich die Anbieter mehr oder minder notgedrungen umstellen. Im Februar 2027 greift eine EU-Regelung, die den Verkauf von Wegwerfartikeln mit Batterien, die sich nicht leicht ausbauen lassen, untersagt. Dann werden auch in Deutschland Einweg-Vapes nicht mehr legal zu haben sein.
So lange bleibt aber das Müllproblem mit den Einweg-Artikeln bestehen. Das Problem falsch entsorgter Produkte sei gravierend, heißt es vom Entsorgungsverband BDE. „Ein Großteil landet unsachgemäß im Restmüll, im Gelben Sack oder sogar in der Umwelt“, sagt ein BDE-Sprecher. Wenn die Elektrogeräte in Müllfahrzeugen gequetscht werden oder hinunterfallen, können sie Brände auslösen. Immer mal wieder brenne es deswegen in Recyclinganlagen oder Müllfahrzeugen.


