Olivenöl hat sich in Deutschland in kürzester Zeit zum Luxusprodukt entwickelt! Laut Angaben des Statistischen Bundesamts sind die Preise im Juli 2024 um satte 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Kein anderes Lebensmittel hat eine solch drastische Teuerung erlebt.
Während die Preise für Nahrungsmittel insgesamt um moderate 1,3 Prozent anzogen, trifft es beim Olivenöl die Verbraucher besonders hart. In den Supermärkten sind entsetzte Gesichter und schockierte Kommentare keine Seltenheit mehr. Die große Frage, die sich viele stellen: „Soll ich wirklich so viel Geld für ein paar Tropfen Olivenöl ausgeben – oder doch lieber verzichten?“
Grund für die massiven Preissteigerungen ist unter anderem die extreme Trockenheit, die die zum Beispiel die Olivenanbaugebiete in Spanien enorm getroffen hat. Üblicherweise werden dort 1,3 Millionen Tonnen Olivenöl pro Jahr produziert. Im Jahr 2022/23 waren es dagegen nur 660.000 Tonnen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

„Unverschämt, wie teuer Olivenöl ist“
Die Diskussion um die schwindelerregenden Preise hat sich längst ins Netz verlagert. Auf Plattformen wie X (ehemals Twitter) und unter Artikeln im Netz kochen die Emotionen hoch. „Unverschämt, wie teuer Olivenöl ist“, schimpft ein User, während ein anderer sogar die Supermärkte verdächtigt: „Wie so häufig ziehen uns die Hersteller und Supermärkte hier gezielt das Geld aus der Tasche.“
Manche Verbraucher gehen noch einen Schritt weiter und haben beschlossen, auf Olivenöl zu verzichten. „Dann bleibt das Zeug eben im Regal. Man kann es mit der ‚Olivenöl-Romantik‘ auch übertreiben“, erklärt ein frustrierter Kommentator. Andere kritisieren die zunehmenden Mogelpackungen mit reduziertem Inhalt, die zusätzlich den Preis in die Höhe treiben. Besonders ärgerlich: Es geht nicht nur um den Preis, sondern auch um gepanschtes Olivenöl, das immer öfter in den Regalen landet.

Olivenöl: Verbraucherzentrale empfiehlt günstige Alternativen
Einige experimentierfreudige Verbraucher haben bereits Alternativen gefunden. So berichtet eine Kommentatorin von ihrem überraschenden Erfolg mit Sonnenblumenöl: „Aglio e Olio erstmals ohne Olivenöl gemacht, und es schmeckte sogar besser! Für mich hat sich das teure Olivenöl damit erledigt.“ Ein weiterer Nutzer lässt seinem Unmut freien Lauf: „Ich verstehe den ganzen Olivenöl-Hype nicht. Es überdeckt nur alle anderen Aromen!“ Sein Tipp: Einfach auf Rapsöl umsteigen.
Die Verbraucherzentrale unterstützt diese Meinung und empfiehlt ebenfalls günstigere Alternativen. Rapsöl und Sonnenblumenöl seien ideal zum Kochen und Braten, während Lein- und Walnussöl hervorragend für kalte Speisen geeignet seien. Die Zahlen geben ihnen recht: Während Olivenöl in die Höhe schießt, sind Sonnenblumen- und Rapsöl im Juli 2024 sogar um neun Prozent günstiger geworden.
Olivenöl bald wirklich nur noch für die Reichen?
Doch nicht alle lassen sich von den steigenden Preisen abschrecken. Einige Feinschmecker schwören weiterhin auf das „flüssige Gold“. „Gutes Olivenöl kostet schon immer mindestens 20 Euro!“, verteidigt ein Nutzer die Preisschraube. Für andere gehört Olivenöl in die „gehobene Kulinarik“. Ein Nutzer fasst es zusammen: „Wer was davon versteht, kauft es auch zum aktuellen Preis.“ Viuele fragen längst: Ist Olivenöl bald wirklich nur noch für die Reichen?
So wertvoll ist Olivenöl inzwischen, dass es sogar Diebe anzieht! Im spanischen 2500-Seelen-Dörfchen Carcabuey wurden 50.000 Liter des teuren „extra virgin“ Olivenöls geklaut. Im Einzelhandel kostet ein Liter dieses Produkts inzwischen mehr als zehn Euro. Somit ist das geklaute Olivenöl mehr als eine halbe Million Euro wert. ■