Er musste zurück auf die Insel

Bauern in Wut: Sie hindern Minister Habeck am Verlassen einer Fähre

Es handelte sich laut Polizei um mehr als hundert aufgebrachte Demonstranten. Streit dreht sich um den geplanten Abbau von Agrar-Subventionen

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Wütende Bauern haben Vizekanzler Habeck in Schlüttsiel in Schleswig-Holstein am Verlassen einer Fähre gehindert. (Archivfoto) 
Wütende Bauern haben Vizekanzler Habeck in Schlüttsiel in Schleswig-Holstein am Verlassen einer Fähre gehindert. (Archivfoto) Michael Kappeler/dpa

Wütende Bauern haben Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) in Schlüttsiel in Schleswig-Holstein am Verlassen einer Fähre gehindert. Sie blockierten am Donnerstag den Anleger, wie ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Robert Habeck, der auch Wirtschaftsminister ist, habe deshalb wieder auf die Hallig Hooge zurückkehren müssen. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um mehr als hundert Demonstranten. Rund 30 Beamte seien im Einsatz gewesen. Sie hätten auch Pfefferspray eingesetzt, sagte ein Polizeisprecher. Von Verletzten war zunächst nichts bekannt.

Zu einem Gespräch kam es nicht

Eine Sprecherin Habecks sagte der dpa am Abend, der Minister sei gerne bereit gewesen, mit den Landwirten zu sprechen. „Leider ließ die Sicherheitslage ein Gespräch mit allen Landwirten nicht zu, das von Minister Habeck gemachte Gesprächsangebot mit einzelnen Landwirten wurde leider nicht angenommen.“ Laut Polizei beruhigte sich die Lage schnell, als die Fähre abgelegt hatte. Anzeigen lagen am Abend nicht vor. „Landfriedensbruch steht schon im Raum“, sagte ein Polizeisprecher auf die Frage, ob trotzdem ermittelt werde.

Die Bauern sind empört wegen dem von der Ampel-Koalition geplanten Abbau von Subventionen. Am Donnerstag reagierte die Bundesregierung dann auf die massiven Bauernproteste: Die Koalition will auf die Abschaffung der Kfz-Steuerbefreiung für die Landwirtschaft verzichten.

Bauernverband weiterhin unzufrieden

Die Abschaffung der Steuerbegünstigung beim Agrardiesel soll gestreckt und in mehreren Schritten vollzogen werden, wie der Sprecher der Bundesregierung in Berlin mitteilte. Der Deutsche Bauernverband hält die Maßnahmen aber für unzureichend - und hält an einer ab Montag geplanten Aktionswoche fest.