Eine aufwändige Suchaktion nach der vermissten Frau an der deutsch-österreichischen Grenze war erfolgreich – vorläufiges Ende eines verworrenen Medienskandals, in den die Süddeutsche Zeitung, ein Medienportal namens „Medieninsider“ und das rechtsnationale Portal „Nius“ des ehemaligen Bild-Chefredakteurs Julian Reichelt verwickelt sind.
Suche nach Alexandra Föderl-Schmid erfolgreich
Wie die Passauer Neue Presse am Donnerstagabend meldete, handelt es sich laut Polizeikreisen um die suspendierte stellvertretende Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung, Alexandra Föderl-Schmid. Demnach befürchtete die Polizei am Donnerstag, die Journalistin habe sich das Leben genommen. Rund 100 Einsatzkräfte mit rund einem Dutzend Booten suchen in dem 6,2 Grad kalten Wasser nach der Vermissten.
Mit Erfolg: Laut einem Bericht der österreichischen Kronen Zeitung am Freitag bestätigte die Polizei in Oberösterreich: „Ja, wir haben eine abgängige Frau unter der Innbrücke in Braunau gefunden.“ Ein Polizist aus Braunau hat die Journalistin offenbar stark unterkühlt, aber lebend, am Inn-Ufer entdeckt. Sie wurde sofort in ein Krankenhaus eingeliefert. Über ihren gesundheitlichen Zustand konnte die Polizei noch keine Angaben machen.
Die Süddeutsche Zeitung schrieb am Freitag in ihrem „Österreich-Newsletter“: „Redaktion und Verlag sind überaus erleichtert und froh, dass ihre seit Donnerstagmorgen als vermisst gemeldete stellvertretende Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid von der Polizei im österreichischen Braunau aufgefunden wurde. (...) Aus Rücksicht auf unsere Kollegin und ihre Familie wird sich die Redaktion vorerst nicht zu dem Fall äußern. Redaktion und Verlag sind (...) dankbar für die Anteilnahme vieler Leserinnen und Leser und bitten um Verständnis, dass wir nach bangen Stunden der Ungewissheit und Momenten der Erschütterung zum jetzigen Zeitpunkt nur unsere Erleichterung zum Ausdruck bringen.“
Alexandra Föderl-Schmid war in die Kritik geraten, nachdem das Medienportal „Medieninsider“ nahegelegt hatte, die Journalistin habe in Beiträgen abgekupfert. Später wurden Vorwürfe laut, auch in ihrer Doktorarbeit fänden sich Plagiate anderer Arbeiten. Eine ensprechende Untersuchung hat nach eigenen Angaben das umstrittene Portal des ehemaligen „Bild“-Chefredakteurs Julian Reichelt in Auftrag gegeben und bezahlt worden.

Sorge um Alexandra Föderl-Schmid: Süddeutsche suchte nach „Maulwurf“
In sozialen Netzwerken ist die Rede von einer „Menschenjagd“, der die Journalistin ausgesetzt gewesen sei.
Die Süddeutsche Zeitung wiederum steht für ihr Vorgehen bei einer internen Untersuchung der Vorgänge in der Kritik: Die Redaktion bestätigte, dass nach einem „Maulwurf“ gesucht wurde, der Redaktionsgeheimnisse aus internen Sitzungen an den „Medieninsider“ weitergetragen haben soll. ■