Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat Anklage gegen die frühere RBB-Intendantin Patricia Schlesinger (64) sowie drei weitere ehemalige Führungskräfte des Senders erhoben.
Generalstaatsanwaltschaft wirft RBB-Führungskräften Untreue vor
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, zwischen Januar 2018 und Juli 2022 das Vermögen des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) in unterschiedlichen Fällen und Konstellationen geschädigt zu haben, teilweise in Mittäterschaft. Das teilt die Anklagebehörde am Donnerstag in Berlin mit.

Die Untreue-Anklage richtet sich neben Schlesinger außerdem gegen weitere ehemalige RBB-Führungskräfte: So werden ein ehemaliger Vorsitzender des Verwaltungsrats (81), der frühere Verwaltungsdirektor (67) und die frühere juristische Direktorin (53) ebenfalls vor Gericht müssen.
Insgesamt umfasst die Anklage 50 Fälle von Untreue, darunter sieben besonders schwere Fälle aufgrund gewerbsmäßiger Begehung oder besonders hohen Schadens.
Schlesinger wehrt sich gegen die Vorwürfe
Erstmals bekannt wurde der Skandal um die Ex-Intendantin Schlesinger im Sommer 2022, nachdem erste Recherchen über Unregelmäßigkeiten in ihrer Amtsführung öffentlich wurden: Es kamen Vorwürfe der Vetternwirtschaft und der Verschwendung gegen die Sender-Spitze auf.

Es ging konkret um Dienstwagen mit Massagesitzen, luxuriöse Ausstattung in der Intendanz, Essen auf Senderkosten bei der Intendantin zu Hause, Dienstreisen, intransparente Zulagen für Führungskräfte und ein gestopptes Millionen-Bauprojekt für die Redaktion. Der Skandal führte im August 2022 zu ihrem Rücktritt.


