Jugendlicher festgenommen

Sympathien für Terrorgruppe IS – 14-Jähriger unter Terrorverdacht

Er tobte sich auf TikTok aus, veröffentlichte IS-Propaganda. Dadurch wurden die Behörden auf ihn aufmerksam.

Author - Berliner KURIER
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Archivbild: Weihnachtsmarkt in Köln. Plante ein 14-Jähriger für dieses Jahr hier einen Anschlag?
Archivbild: Weihnachtsmarkt in Köln. Plante ein 14-Jähriger für dieses Jahr hier einen Anschlag?Vincent Kempf/dpa

Plante ein 14-Jähriger einen Anschlag? In Köln ist ein Jugendlicher namens Emirhan A. am Freitag von den Behörden in Gewahrsam genommen worden – Terrorverdacht! Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor berichtet.

Der Jugendliche, der einen deutschen Pass besitzt, war den Sicherheitsbehörden aufgefallen, weil er IS-Propaganda auf TikTok verbreitet hatte – darunter zwei Videos und einen Beitrag mit Bezug zur islamischen Terrororganisation IS. Ferner soll er beabsichtigt haben, im Dezember einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Köln zu verüben.

Zudem soll er ein Bild mit dem Treueschwur auf den aktuellen IS-Kalifen verbreitet haben. Im Zuge der Ermittlungen stieß das Landeskriminalamt NRW dann auf weitere Social-Media-Profile des Verdächtigen. Auch dort soll er islamistische Inhalte veröffentlicht haben.

Plante Emirhan A. einen Anschlag auf einen Kölner Weihnachtsmarkt

Ferner ermittelten die Behörden, dass Emirhan A. auch über eine Ausreise nachgedacht haben soll. Die Polizei nahm ihn fest.

„Ein junger Mann hat nicht nur auf seinen Social-Media-Kanälen IS-Propaganda verherrlicht und verbreitet, sondern auch Anschlagsphantasien geteilt. Dass bereits 14-Jährige so drauf sind, ist ungeheuerlich“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). „Soziale Medien sind Brandbeschleuniger für Extremismus. Tiktok ist längst nicht mehr nur Bühne für Tänze, sondern Brutkasten für Extremismus geworden.“

Dort geschehe Radikalisierung in Echtzeit – auf dem Smartphone, in der Hosentasche. „Wir müssen auch diese Kanäle besser im Blick haben. Heißt auch: Die Plattformanbieter stärker in die Pflicht nehmen. Ich bin froh, dass unsere Sicherheitsbehörden frühzeitig eingegriffen haben.“ (mit dpa)