In Brandenburg

Sie zuckten, hinkten und knickten weg: 3 Pferde am West-Nil-Virus erkrankt

Der Virus wird von Stechmücken übertragen und kann auch für Menschen gefährlich werden. Die Tiere erkrankten in einem Stall im Berliner Speckgürtel.

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Drei Brandenburger Pferde sind am gefährlichen West-Nil-Virus erkrankt (Symbolbild).
Drei Brandenburger Pferde sind am gefährlichen West-Nil-Virus erkrankt (Symbolbild).Hohlfeld

Plötzlich hinkten die Pferde und knickten unmotiviert weg. Auf einem Pferdehof in Potsdam-Mittelmark erkrankten Pferde an rätselhaften Symptomen. Jetzt stellt sich raus, dass die drei Pferde sind am gefährlichen West-Nil-Virus erkrankt sind. Ist die Krankheit auch für den Menschen gefährlich?

In Brandenburg ist bei drei Pferden der West-Nil-Virus erkannt worden. Die Tierseuche sei bereits vergangene Woche bei zwei Pferden in dem Landkreis Potsdam-Mittelmark festgestellt worden, sagt ein Sprecher des Kreises. Am Freitag wurde ein dritter Fall bekannt. Die drei Tiere seien aus einem Stall im „Berliner Speckgürtel“.

Die Tierseuche ist auch auf den Menschen übertragbar

Die Tiere zeigten laut dem Sprecher nervöse Ausfallerscheinungen. Sie zuckten, hinkten und knickten weg. Es schiene, als würden sie die Kontrolle über die Gliedmaßen verlieren, erklärt der Sprecher. Die Mehrzahl infizierter Pferde entwickelten, ähnlich dem Menschen, keinerlei klinische Symptomatik.

Bei dem Virus handelt es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche, die auch auf den Menschen übertragbar ist. Das West-Nil-Virus tritt primär bei Vögeln auf. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über Stechmücken. Bei Vögeln bleibt eine Infektion häufig symptomlos: „Bei einer Reihe von Vogelarten kommt es zu massiven Epidemien mit tödlichem Ausgang“, führte der Sprecher aus. Für Vögel und Menschen gibt es, anders als für Pferde, keinen Impfstoff.

Das West-Nil-Virus wird von Stechmücken übertragen.
Das West-Nil-Virus wird von Stechmücken übertragen.Andreas Lander/dpa

Pferde können die Infektion zwar überleben, von den infizierten Tieren behalten aber bis zu 20 Prozent lebenslang neurologische Schäden zurück. Von Nachhandlähmungen bis zu Muskelzittern (Tremor). Der wichtigste Schutz gegen eine Infektion von Pferden mit dem West-Nil-Virus ist die Impfung.

Seit 2019 gibt es vereinzelt auch Erkrankungen bei Menschen

Dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zufolge geht man davon aus, dass das Virus erfolgreich in einheimischen Stechmücken in Deutschland überwintert. Es gibt Hinweise auf eine Etablierung des Virus in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Seit 2019 hat es vereinzelt Erkrankungsfälle bei Menschen gegeben. Laut Robert Koch-Institut zeigt nur ein kleiner Teil der Infizierten leichte Symptome wie Fieber und grippeähnliche Erscheinungen. Aber: In weniger als einem Prozent der Fälle kann es auch zu einem schweren Krankheitsverlauf mit Meningitis oder Enzephalitis auftreten, der in seltenen Fällen auch tödlich enden kann.