„Gratuliere, wir werden 2021 Eltern“. Als sie erfuhr, dass sie schwanger war, informierte sie den Vater ihres Babys mit einer Glückwunschkarte. Für Sandra Birchmore wurden diese Zeilen zu ihrem Todesurteil. Laut des FBIs brachte ihr Lover Matthew Farwell die 23-Jährige fünf Wochen später um. Dem Polizisten aus der Kleinstadt Revere in Massachusetts wird vorgeworfen, den Mord als Selbstmord getarnt zu haben – um seinen Ruf und seine Ehe zu retten.

Laut der 45-seitigen Anklageschrift, die der „Daily Mail“ vorliegt, hatte der dreifache Familienvater Birchmore bereits 2013 kennen gelernt, als diese mit 12 das „Junior Cop“-Ferienprogramm belegte. SMS-Nachrichten sollen beweisen, dass der Beamte des Stoughton Police Department drei Jahre später eine illegale sexuelle Beziehung mit dem Mädchen begann. Diese lebte seit dem tragischen Tod ihrer alleinerziehenden Mutter und der Oma allein.
Ermittlungen des FBI deckten Affäre auf
Die Leiche von Birchmore wurde am 1. Februar 2021 erhängt in ihrem Appartement gefunden. Der Gerichtsmediziner erkannte vorläufig auf Selbstmord, bis ein Pathologe auf „wahrscheinliches Erwürgen“ erkannte und auf Gewalttod durch Fremdeinwirkung entschied. Die folgenden Ermittlungen der Bundespolizei deckten die Affäre des 14 Jahre älteren Cop mit dem Opfer auf. Farwell wurde 2022 wegen „einer unangemessenen“ Beziehung und Verstoß gegen den Amtseid von seiner Dienststelle strafversetzt. Er quittierte daraufhin den Dienst, doch die Ermittlungen des FBI gegen ihn liefen weiter.
Die Ermittler stießen in Birchmores iCloud auf alle Nachrichten ihres Lovers. Laut der Anklage enthüllen sie, dass Farwell beim Sex Gewalt- und Würgefantasien hatte und seine junge Liebhaberin so tun sollte, als sei sie seine 13-jährige Tochter. Hinzu kam, dass zum Zeitpunkt von Sandra Birchmores Schwangerschaft auch die Ehefrau von Farwell ihr drittes Kind erwartete. Birchmore übte Druck aus – auch, in dem sie die Schwangerschaftsankündigung auf Facebook stellte. Sie verlangte, dass sich Farwell offiziell als Vater des gemeinsamen Kindes outen und auch bei der Geburt anwesend sein soll: „Wenn du die Geburtsurkunde nicht unterschreibst, dann wird ihre (gemeint war Farwells Ehefrau) Geburtsurkunde auch nie unterschrieben werden.“ Es war eine direkte Drohung, die Langzeitaffäre zu outen.
Sie drohte, die Ehefrau zu informieren
Laut der Ermittler hatte Birchmore dank der Textnachrichten genug Beweise, die Ehe und den Job ihres Lovers zu torpedieren und ihm sogar eine Klage wegen sexuellem Verkehr mit einer Minderjährigen einzubringen. Das gilt nach US-Recht als Vergewaltigung. Farwell schrieb als Reaktion: „Du bist wirklich die schlimmste Person auf dieser Erde!“
Am 20. Januar 2021 rief eine Freundin von Birchmore auf der Stoughton Polizeiwache an und outete deren sexuelle Beziehung mit Farwell. Als der Cop davon erfuhr, feuerte er wutentbrannt eine SMS an seine Geliebte: „Was zum Teufel, deine Freundin hat gerade bei mir auf der Arbeit angerufen und gesagt, dass du und ich miteinander ficken. Sandra, du hast keine Ahnung, wie schlimm das ist.“ Farwells letzte SMS an Birchmore schickte er zwei Wochen vor deren Tod: „Ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich gerade erleben muss. Über was muss ich mir jetzt noch Sorgen machen? Welche andere Freundin von dir wird morgen etwas gegen mich sagen?“

Laut des FBI habe Farwell dann mit seiner Erfahrung als Cop den Mord an Birchmore als Selbstmord fingiert. Der 38-Jährige wurde am Mittwoch verhaftet und muss sich wegen Mordes vor Gericht verantworten. ■