Verdächtiger gefasst, Schüler gestorben

Tödliche Schüsse an Schule in Offenburg

An der Waldbach-Schule im badischen Offenburg fielen Schüsse. Ein Schüler wurde schwer verletzt, er starb später im Krankenhaus.

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 Bei einem Großeinsatz der Polizei an einer Schule ist ein Tatverdächtiger festgenommen worden.
Bei einem Großeinsatz der Polizei an einer Schule ist ein Tatverdächtiger festgenommen worden.Christina Häußler/Einsatz-Report24

Ein Tag nach dem Großeinsatz in einer Hamburger Schule hat es jetzt auch im badischen Offenburg einen Polizeieinsatz an einer Schule gegeben haben, diesmal an einer Förderschule für lernschwache Kinder. Am Morgen soll ein jugendlicher Schüler einen Mitschüler mit einer Schusswaffe verletzt haben. Der Verletzte sei nach polizeilichen Angaben von Rettungskräften versorgt worden und kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Hier starb er an seinen Schussverletzungen, teilte die Polizei am Donnerstagabend mit.

Gegen Mittag war die Polizei mit Dutzenden Beamten in die Waldbach-Schule eingedrungen, durchsuchte die Räume nach möglichen weiteren Tätern oder verdächtigen Gegenständen. Vier Hubschrauber hielten die Situation von oben im Blick, auch der Spezial-Panzer „Survivor“ wurde aufgefahren. Sogar das SEK war angerückt.

Ein Schüler wurde festgenommen, der im dringenden Verdacht steht, einen Mitschüler mit einer Schusswaffe verletzt zu haben. Zu mehr wollte sich die Polizei zunächst nicht äußern, auch nicht, ob es sich um einen Amoklauf handelte oder nicht.

Mitschüler bei Angriff sehr schwer verletzt

Der minderjährige Tatverdächtige, ein Deutscher, werde kriminaltechnisch untersucht, wie die Ermittler sagten. Das Motiv für den Angriff dürfte im persönlichen Bereich liegen. Alle Schüler werden demnach von Psychologen betreut.

„Von einer weitergehenden Gefahr ist derzeit nicht auszugehen“, erklärten die Einsatzkräfte. Die Schule in der Nordstadt von Offenburg wurde weiträumig abgesperrt. Die etwa 180 Schüler blieben zu ihrer Sicherheit zunächst in den Klassenräumen. Dann wurden sie aus der Schule gebracht und durch geschultes Personal betreut. Später sollten sie ihren Eltern übergeben werden.

Erst am Mittwoch hatte die Polizei nach der Bedrohung einer Lehrerin durch zwei vermeintlich bewaffnete Jugendliche in einem Klassenraum eine Schule in Hamburg-Blankenese mit einem Großaufgebot von Spezialkräften durchsucht. Nach einer weiteren Bedrohungssituation in einer weiteren Schule wurden vier Verdächtige im Alter zwischen elf und 14 Jahren gefasst, die sich nach Polizeiangaben im Besitz von Spielzeugwaffen befanden. Zwei davon sollen an der Bedrohung gegen die Lehrerin beteiligt gewesen sein. Alle vier sind inzwischen wieder auf freiem Fuß.