Ein Mann hat die BSW-Bundesvorsitzende Sahra Wagenknecht bei einer Wahlkampfveranstaltung in Erfurt mit roter Farbe attackiert. Der Mann konnte zu Boden gebracht und abgeführt werden. Wagenknecht und der ebenfalls auf der Bühne beworfene Landtagskandidat Steffen Quasebarth blieben unverletzt.
Sahra Wagenknecht in Erfurt mit Farbe angegriffen
Der Angreifer wurde anschließend von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes zu Boden gebracht, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP weiter berichtete. Er wurde kurze Zeit später in Handschellen abgeführt. Laut Polizei ist der Täter ein 50-jähriger Deutscher. Sein Motiv ist derzeit noch unklar.
Wagenknecht selbst, ihr Rednerpult und Teile der Bühne bekamen Farbspritzer ab. Der Vorfall ereignete sich kurz nach dem Ende ihrer Rede. Die BSW-Gründerin unterbrach nach dem Zwischenfall bei der Wahlkampfveranstaltung in der Landeshauptstadt von Thüringen ihren Auftritt kurzzeitig und verließ die Bühne. Danach setzte die Politikerin ihren Auftritt fort.
Mittlerweile äußerte sie sich auch im Nachrichtendienst X: „Lieben Dank für die vielen besorgten Nachfragen: Es geht mir gut. Nur der Schreck steckt mir noch ein bisschen in den Knochen. Aber keine Sorge: wir lassen uns nicht einschüchtern!“ Das BSW-Vorstandsmitglied John Lucas Dittrich sprach nach dem Vorfall von einem „feigen Farbanschlag“ eines Manns mit einer unbekannten Flüssigkeit „hier in Erfurt“.

BSW-Pressesprecher: „Schockierender Vorfall“
Nach Angaben des Thüringer BSW-Pressesprechers Steffen Quasebarth geht es Wagenknecht gut. Der Vorfall sei aber schockierend gewesen. Wagenknecht sei am Kopf, am Oberkörper und am Hals getroffen worden. Die Farbe sein sehr haftend und haltbar. Der Täter habe eine Art medizinische Spritze benutzt und etwas Unverständliches gebrüllt, sagte Quasebarth.
Es ist nicht der erste Angriff auf Wagenknecht. Die Gründerin der nach ihr benannten Partei wurde schon einmal angegriffen: Ende Mai 2016 hatte ein Student auf dem Linken-Parteitag in Magdeburg eine Torte auf Wagenknecht geworfen. Er wollte damit gegen Wagenknechts Haltung in der Flüchtlingspolitik protestieren.
Laut Umfragen könnte das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen am Sonntag mit zweistelligen Ergebnissen in die Landesparlamente in Erfurt und Dresden einziehen.