Tagelang fahndet die Polizei nach dem Mann, der eine Sechsjährige aus dem Erlebnisbad Rulantica in Rust (Baden-Württemberg) gelockt haben soll. Bei der Wohnungsdurchsuchung finden die Ermittler heraus, dass der Reisepass des Rumänen weg ist. Die Polizei vermutet ihn in Rumänien – und findet ihn!
Mit internationalem Haftbefehl war nach dem 31-Jährigen gefahndet worden. Jetzt ist der Verdächtige im Fall des mutmaßlichen Missbrauchs eines kleinen Mädchens festgenommen worden. Wo er geschnappt wurde, ist noch unklar. „Derzeit liegen keine näheren Details zu der Festnahme in Rumänien vor“, teilte die Polizei am Freitagabend mit. Wann er nach Deutschland ausgeliefert werden könnte, ist noch unklar.
Mädchen irrte im Dunkeln durch den Wald
Der Mann soll am vergangenen Samstag, das sechs Jahre alte Kind aus dem Erlebnisbad im Europa-Park Rust heraus in einen Wald gelockt und sexuell missbraucht haben. Das Mädchen hatte im Bad seine Eltern aus den Augen verloren und der fremde Mann hatte dem Kind vorgeheuchelt, bei der Suche zu helfen. Nach der Tat am 9. August soll er die Kleine im Dunkeln im Wald allein gelassen haben. Im Bikini irrte das Mädchen mit Badeschlappen durch den finsteren Wald und wurde fünf Kilometer entfernt vom Schwimmbad im Nachbarort Grafenhausen gefunden. Währenddessen suchten die Eltern verzweifelt im Bad nach ihrem Kind.

Erst Tage nach der mutmaßlichen Tat war die Polizei auf die Spur des Mannes gekommen. Das liege unter anderem an der Menge der Bilder, die erst nach und nach hätten ausgewertet werden können, hatte ein Polizeisprecher gesagt. Der Verdächtige, der in der Region wohnt, war durch Überwachungsvideos identifiziert worden. Der Europa-Park hatte diese als Betreiber zur Verfügung gestellt.
In Zusammenarbeit mit den rumänischen Sicherheitsbehörden gelang den deutschen Behörden nun der Ermittlungserfolg. Gegen den Mann war ein Haftbefehl wegen Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines Kindes erlassen worden.