Es gibt sie beim Discounter, vom edlen Chocolatier und der Wirbel um die Dubai-Schokolade findet kein Ende. Der Hype hat jetzt sogar die baden-württembergische Lebensmittelüberwachung auf den Plan gerufen. Denn bei den Inhaltsstoffen wird offenbar gefuscht. Erste Proben hätten „Auffälligkeiten“ gezeigt, teilte das Verbraucherministerium am Donnerstag in Stuttgart mit. Konkret gehe es um Verbrauchertäuschung und nicht deklarierte Inhaltsstoffe. Bisher wurden erst acht Proben genommen. Doch alle getesteten Schokoladen wurden beanstandet.
Schokolade zu verunreinigt zum essen
In einer Probe mit ,Pistazienfüllung‘ wurden hohe Anteile an Schimmelpilzgiften (Mykotoxine) festgestellt. Fünf Proben aus den Vereinigten Arabischen Emiraten war demnach Palmöl statt echter Schokolade enthalten. „Ein klarer Fall von Verbrauchertäuschung“, hieß es in der Mitteilung. Die Proben seien aufgrund von herstellungsbedingten Verunreinigungen ohnehin nicht für den menschlichen Verzehr geeignet gewesen. In den drei Proben aus der Türkei fand das Labor nicht deklarierten Sesam, der insbesondere für Sesam-Allergiker gefährlich sein könne. Fast alle Proben hätten durch künstliche Farbstoffe einen höheren Anteil wertvoller Zutaten vorgetäuscht, hieß es.
Experten sehen Gesundheitsrisiko
Drei Chemische- und Veterinäruntersuchungsämter des Landes hatten in sämtlichen Proben der mit einer Pistaziencreme gefüllten Schokolade Verunreinigungen, Farbstoffe, Allergene und Fremdfett entdeckt. Verbraucherminister Peter Hauk (CDU) hat deshalb nach eigenen Angaben ein landesweites Sonderprogramm gestartet, um angebotene Dubai-Schokolade genauer unter die Lupe zu nehmen.

„Von Betrug bis Gesundheitsschädlichkeit wurde in den ersten Importproben von ‚Dubai-Schokolade‘ alles gefunden. Das ist so nicht akzeptabel“, sagte Hauk. Wo „Dubai-Schokolade“ draufstehe, müsse auch echte Schokolade mit hochwertigen Zutaten ohne Verfälschungen oder Verunreinigungen drin sein, ergänzte der Minister.
Lebensmittelüberwachung in Hessen prüft
Auch in Hessen wurde Dubai-Schokolade überprüft. Martin Schambeck vom Landesbetrieb Hessisches Landeslabor: „Aktuell können wir aus der örtlichen Lebensmittelüberwachung auf eine Probe Dubai-Schokolade aus dem Herkunftsland Türkei verweisen. Die Probe wurde aus einem Lebensmitteleinzelhandelsgeschäft durch das Amt für Verbraucherschutz des Main-Taunus-Kreises entnommen, im Landesbor untersucht und wegen Kennzeichnungsmängeln beanstandet.“ Unter anderem fehlte auf der Verpackung eine deutschsprachige Nährwert-Kennzeichnung. ■