Ärger um Hype-Produkt

Nach Abmahnung: Lindt muss Dubai-Schokolade umbenennen

Importeur will den Verkauf von Produkten untersagen, die sich Dubai-Schokolade nennen, aber nicht aus Dubai stamme.

Teilen
Diese Dubai-Schokolade musste Lindt aus dem Programm nehmen.
Diese Dubai-Schokolade musste Lindt aus dem Programm nehmen.Thomas Kienzle/AFP

Sie ist mittlerweile in aller Munde: Die Dubai Schokolade, eine Schokolade mit einer Füllung aus Pistaziencreme und Engelshaar, sorgt deutschlandweit für lange Schlangen vor den Geschäften. Aber auch für Diskussionen über Preis und Geschmack. Und immer mehr Firmen wollen von dem aktuellen Trend rund um die beliebte Süßigkeit profitieren und haben die Dubai-Schokolade ins Sortiment genommen. Doch das sorgt jetzt für jede Menge Ärger ...

Der Hype um die beliebte Dubai-Schokolade bricht nicht ab. Auch der Schokoladen-Hersteller Lindt & Sprüngli sprang auf den Zug auf und bot seine eigene Kreation der Dubai-Schokolade an. Lange Schlangen bildeten sich vor den Geschäften, um eine der begehrten 150-Gramm-Tafeln zum Preis von 14,99 Euro zu ergattern. Lindt machte ein Riesen-Geschäft.

Andreas Wilmers, der Geschäftsführer der Alina Wilmers Verwaltungs GmbH, war darüber alles andere als erfreut. Er importiert echte Dubai-Schokolade aus den Emiraten und setzt sich dafür ein, den Verkauf von Produkten zu untersagen, die sich Dubai-Schokolade nennen, aber nicht aus Dubai stammen, schreibt die Lebensmittelzeitung. Er leitete rechtliche Schritt ein.

In der „strafbewährten Unterlassungserklärung“ heißt es wortwörtlich: „Indem Sie die sogenannte ‚Dubai Chocolade‘ anbieten, erwecken Sie bei den angesprochenen Verkehrskreisen den Eindruck, die von Ihnen angebotene Schokolade sei in Dubai hergestellt worden.“ Und weiter: „Dies ist tatsächlich jedoch unzutreffend, da Sie Ihre Schokolade selbst produzieren, und diese gerade nicht aus Dubai stammt.“

Lindt reagiert: „Dubai-Schokolade“ heißt jetzt „Dubai Style Chocolade“

Eine Abmahnung mit einer Aufforderung zur Unterlassung ging Anfang Dezember an Lindt. Sollte das Unternehmen nicht reagieren, drohte der Importeur mit einem gerichtlichen Verkaufsstopp. Nun sah sich der Schokoladenhersteller gezwungen, darauf zu reagieren. Doch ganz so wollte Lindt die Namensumbenennung seinen Kunden dann doch nicht „verkaufen“: Er kündigte in einer Mitteilung an, die Produktlinie um eine neue Variante zu erweitern.

Die „Lindt Dubai Style Chocolade“ solle mit neuer Rezeptur „noch mehr Kundinnen und Kunden glücklich zu machen.“ Damit möchte das Unternehmen seinen bisherigen Erfolg fortführen, jedoch unter einem Namen, der keinen geografischen Bezug herstellt. Ab dem 13. Dezember wird die neue Schokolade in den deutschen Lindt-Shops erhältlich sein.

Importeur Wilmers hat nicht nur Lindt im Visier. Er plant, auch gegen andere Händler vorzugehen, die Dubai-Schokolade anbieten, die nicht im Emirat produziert wird. Das könnte möglicherweise auch rechtliche Konsequenzen für deutsche Discounter haben. So beabsichtigt Lidl beispielsweise, ab dem 13. Dezember in ausgewählten Filialen Dubai-Schokolade unter der Eigenmarke Premium Deluxe zu verkaufen. Wilmers hat bereits gegenüber der „Lebensmittelzeitung“ angekündigt, rechtliche Schritte einleiten zu wollen.