Ein Vorstoß aus dem Innenministerium in Nordrhein-Westfalen hatte Ende Juli Skepsis und Kritik ausgelöst. Dort soll die Polizei nach dem Willen von Innenminister Herbert Reul (CDU) bei Medienauskünften zu Straftaten künftig auch immer die Nationalität von Tatverdächtigen nennen.
Jetzt äußerte sich auch der FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai entsprechend. Er fordert, dass Behörden künftig bei Auskünften über Straftaten generell die Nationalität der Tatverdächtigen nennen. „Die Menschen in Deutschland müssen sich sicher fühlen und darauf vertrauen können, dass die Politik das Problem der Ausländerkriminalität ernst nimmt“, sagte Djir-Sarai der „Bild am Sonntag“. „Die Behörden sollten deshalb künftig bei Auskünften über Straftaten stets die Nationalität der Tatverdächtigen nennen, um die notwendige Transparenz zu schaffen.“
Der Deutsche Journalistenverband und der Landesintegrationsrat warnen dagegen vor einer Stigmatisierung von Menschen ausländischer Herkunft. Studien belegten, dass Kriminalität in erster Linie durch sozialen Status, Alter und Geschlecht beeinflusst werde, nicht durch die Herkunft oder Migration, so der Integrationsrat.