Meterhohe Flammen

Heftige Bilder: Großbrand in Westernstadt „Pullman City“ bei Passau

Was für eine Horror-Erfahrung: Der Freizeitpark „Pullman City“ ist am Sonntag in Flammen aufgegangen, rund 200 Menschen mussten aus der Westernstadt fliehen.

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In dem Freizeitpark Westernstadt „Pullman City“ in Eging am See in Bayern ist am Sonntagmorgen ein Feuer ausgebrochen.
In dem Freizeitpark Westernstadt „Pullman City“ in Eging am See in Bayern ist am Sonntagmorgen ein Feuer ausgebrochen.Lilo Klesse/dpa

Eigentlich sollten Kinder und ihre Eltern an diesem Wintertag eine fröhliche Zeit in der Westernstadt „Pullman City“ verbringen. Doch am Morgen brennen plötzlich etliche Gebäude in dem Freizeitpark im Bayerischen Wald. Die Gäste mussten evakuiert werden, zwei Personen wurden nach jetzigem Stand verletzt. Der Schaden beläuft sich wohl auf eine Millionensumme.

Attraktion „Pullman City“ hat lichterloh gebrannt, massive Zerstörung

Rund 200 Menschen mussten aufgrund der Flammen evakuiert werden.
Rund 200 Menschen mussten aufgrund der Flammen evakuiert werden.Lilo Klesse/dpa

Meterhohes Feuer am morgendlichen Himmel, der Rauch ist weithin sichtbar: In der Attraktion Westernstadt „Pullman City“ in Eging am See in Bayern sind am Sonntag mehrere Gebäude in Flammen aufgegangen. Zwei Menschen wurden nach bisherigen Polizeierkenntnissen leicht verletzt. Gut 200, darunter etwa 180 Übernachtungsgäste, hätten sich in Sicherheit bringen können. Nach ersten Schätzungen entstand ein Millionenschaden. Die Brandursache war zunächst unklar, die Kriminalpolizei Passau ermittelt.

„Gegen 6.00 Uhr morgens ist das Feuer von Mitarbeitern festgestellt worden“, sagt eine Polizeisprecherin. „Sie haben versucht, das mit einem Feuerlöscher zu löschen. Das hat aber nicht funktioniert.“ Daraufhin seien die Übernachtungsgäste in Sicherheit gebracht worden.

Stundenlang kämpften Feuerwehrkräfte gegen die Flammen in der sogenannten Main Street, in der mehrere Gebäude in Holzbauweise wie ein Steakhouse, ein Saloon und die Music Hall stehen. Bei Tageslicht standen teils nur noch Gerippe der Häuser, aus den Trümmern quoll dichter Rauch.

Freizeitpark-Chef „könnte weinen“

„Ich könnte jetzt mal eine Stunde weinen, komplett. Aber das hilft nicht. Wir müssen jetzt nach vorne schauen“, gesteht der Geschäftsführer des Freizeitparks, Claus Six, der Deutschen Presse-Agentur. „Es sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.“ Die Mitarbeiter, die den Brand bemerkt hatten, hätten geistesgegenwärtig reagiert und die Gäste in Sicherheit gebracht.

Six glaubt, dass der Park mindestens bis März geschlossen bleiben muss. Es solle möglichst viel wieder aufgebaut werden. „Wir fangen morgen mit den Planungen an.“ Vom Park selbst sei nur ein kleiner Teil betroffen, dieser sei allerdings wegen der gastronomischen Versorgung der Gäste wichtig.

„Ich könnte jetzt mal eine Stunde weinen“, so der Chef des Parks.
„Ich könnte jetzt mal eine Stunde weinen“, so der Chef des Parks.Helmut Degenhart/zema-medien.de/dpa

180 Übernachtungsgäste waren vor Ort

Nach Worten der Polizeisprecherin wurde ein Park-Mitarbeiter bei einem Löschversuch leicht an der Schulter verletzt, ein Feuerwehrmann am Bein. Das Feuer sei gegen Mittag unter Kontrolle gewesen. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs noch in der Dunkelheit seien etwa 180 Übernachtungsgäste und 20 Mitarbeiter auf dem Areal gewesen.

Der Park für Cowboy-Fans liegt im Bayerischen Wald. Am Sonntag sollte er eigentlich bei freiem Eintritt für einen Familientag öffnen –mit Wild-West-, Zauber- und Lichter-Shows. Es gibt dort je nach Wetter Ponyreiten. Kinder können ein Kleintiergehege besuchen und in der Westernstadt auf die Eisprinzessin, Schneewittchen und Co. treffen. In dem Park arbeiten nach Angaben des Geschäftsführers bis zu 500 feste und freie Mitarbeiter.

Jährlich zieht es Hunderttausende Besucher auf das Areal zwischen Deggendorf und Passau. „Pullman City“ wurde im Frühjahr 1997 eröffnet, Six ist seit der Insolvenz des Parks 2011 Geschäftsführer. Einen ähnlichen Park mit demselben Namen gebe es im Harz, aber die Geschäfte seien getrennt, so Six. Man sei sich aber freundschaftlich verbunden.