Ist der nächste Hamas-Chef bereits tot? Der Chef der radikalislamischen Terrorgruppe, Jahja Sinwar, ist möglicherweise bei einem israelischen Armeeeinsatz im Gazastreifen getötet worden. Während der Einsätze in dem Palästinensergebiet seien „drei Terroristen eliminiert“ worden, teilte die israelische Armee am Donnerstag mit. Es werde derzeit die Möglichkeit geprüft, dass es sich „bei einem der Terroristen um Sinwar handelt“ - zum jetzigen Zeitpunkt könne „die Identität der Terroristen nicht bestätigt werden“. Laut israelischen Medien hat sich die Vermutung mittlerweile bestätigt.
Sinwar gilt als Drahtzieher des Großangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober, seit dem Überfall ist er nicht mehr öffentlich aufgetreten. Er wird im Tunnelsystem unter dem Gazastreifen vermutet, wo er sich zu seinem eigenen Schutz mit Geiseln umgeben haben soll, die vor einem Jahr von den Islamisten in den Gazastreifen verschleppt worden waren.
Ist Drahtzieher des Terrorangriffs vom 7. Oktober tot?
Israel könnte den Terrorfürsten bei einer Patrouille in Gaza getötet haben. Insgesamt seien bei einer Operation in dem Küstenstreifen „drei Terroristen ausgeschaltet worden“. Man untersuche nun, ob einer von ihnen Sinwar war. „Gegenwärtig kann die Identität der Terroristen nicht bestätigt werden“, hieß es in der Mitteilung. In dem Gebäude, wo die Männer getötet wurden, habe es keine Anzeichen für die Anwesenheit von Geiseln gegeben.
Aus Hamas-Kreisen verlautete, man prüfe die Berichte über Sinwars möglichen Tod. Gegenwärtig gebe es dafür keine Bestätigung von Hamas-Seite. In sozialen Medien kursierten Bilder einer Leiche, die eine Ähnlichkeit mit Sinwar aufweisen. Er gilt als Drahtzieher des Massakers am 7. Oktober 2023, Auslöser des Gaza-Kriegs und der regionalen Eskalation. Auch israelische Medien berichten derweil unter Berufung auf Regierungsbeamte, dass Sinwar bei dem Einsatz getötet worden sei. Ein offizielle Bestätigung bleibt dennoch weiter aus.
Zuvor bereits andere Terror-Führer ausgeschaltet
Bei dem brutalen Überfall der Hamas-Terroristen am 7. Oktober vergangen Jahres hatten hunderte Kämpfer der Hamas und verbündeter islamistischer Palästinensergruppen den Grenzzaun zwischen dem Gazastreifen und Israel durchbrochen. In mehreren südisraelischen Ortschaften, auf dem Nova-Musikfestival und als Geiseln im Gazastreifen wurden israelischen Angaben zufolge insgesamt 1205 Menschen getötet, überwiegend Zivilisten.
Von den 251 von der Hamas verschleppten Geiseln werden derzeit noch 97 im Gazastreifen festgehalten, 34 von ihnen sind nach Einschätzung der israelischen Armee tot. Israel geht seit dem Hamas-Angriff vor einem Jahr massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 42.400 Menschen getötet.
Sinwar war nach der Tötung von Hamas-Politbüro-Chef Ismail Hanija in der iranischen Hauptstadt Teheran auf den Posten nachgerückt. Falls er bereits tot sein sollte, wäre er gerade einmal etwas mehr als zwei Monate auf dem Posten gewesen. Israel geht derzeit massiv gegen die Führer der Terrorgruppen Hamas und Hisbollah vor. Erst kürzlich schaltete Israel den Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah in einem Bombenangriff aus. Zuvor hatte es Tausende Pager und Walkie Talkies der schiitischen Terrormiliz im Libanon aus der Ferne in die Luft gesprengt und dadurch viele Terroristen verletzt. ■