Ein paar vermummte Gestalten – mutmaßliche Israel-Hasser – wollten am Donnerstag ein Gebäude der Freien Universität Berlin (FU) besetzen. Hat anscheinend nicht so gut geklappt. Mitarbeiter der Uni widersetzten sich den Eindringlingen. Es habe körperliche Auseinandersetzungen zwischen Vermummten und Mitarbeitern geben, außerdem Sachbeschädigung und Bedrohungen, teilte die Universität mit.
Nach Polizeiangaben stürmten etwa 15 bis 20 Menschen in das Gebäude und randalierten. Zudem hätten sie Parolen „mit Bezug zum Nahost-Konflikt“ gesprüht. Nach Angaben der FU-Pressestelle wurden neben Parolen auch das Hamas-Dreieck im und an das Gebäude gesprüht. Das FU-Präsidium befindet sich in der früheren Alliierten Kommandantur.
Auch die IT-Infrastruktur sei teilweise zerstört worden. Einzelne Telefone gingen nicht mehr, einige Mitarbeiter hätten Probleme mit dem Internet gehabt, so die Pressestelle. Sie kündigte eine Stellungnahme des FU-Präsidiums an.
Dem „Tagesspiegel“ zufolge stürmten rund 40 Personen das Präsidium und drängten Menschen ab. Wo die Vermummten sich aufhielten, war unklar. Nach Aussage der Pressestelle befanden sie sich nicht im Gebäude.
Festnahmen an der Freien Universität durch die Polizei
Nach Angaben einer Polizeisprecherin flüchteten Beteiligte, als die Polizisten an dem Hochschulgebäude in der Kaiserswerther Straße eintrafen. Einige Verdächtige hätten die Einsatzkräfte aber in der Nähe des Gebäudes festnehmen können. Es seien „umfangreiche Beweismittel“ sichergestellt worden. Der Einsatz dauerte am frühen Nachmittag nach Angaben der Sprecherin an. Rund 70 Polizistinnen und Polizisten seien vor Ort.
Politik verurteilt Aktion
Wieesenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) verurteile den Besetzungsversuch. Die Täter seien äußerst gewaltbereit vorgegangen, hätten Beschäftigte und Universitätseigentum massiv beschädigt und zum Teil zerstört. „Wir werden solche Aktionen nicht tolerieren und ihnen mit aller Entschlossenheit entgegentreten“, erklärte Czyborra.
Im Mai hatten rund 150 propalästinensische Aktivisten schon einmal ihr Unwesen an der der Freien Universität in Berlin getrieben, zeitweise einen Hof besetzt. ■