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UPDATE! GDL-Streik beendet – Lokführer bekommen 35-Stunden-Woche!

Monatelang raubte der GDL-Streik bei der Deutschen Bahn Fahrgästen die Nerven. Doch damit ist es nun vorerst vorbei. DB und GDL haben eine Einigung erzielt.

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Mehrfach hatten die Lokführer der GDL in den vergangenen Monaten gestreikt.
Mehrfach hatten die Lokführer der GDL in den vergangenen Monaten gestreikt.Jens Büttner/dpa

Gute Nachrichten für alle Bahnfahrer und die Angestellten der DB! Bald können sich Fahrgäste wieder darauf konzentrieren, sich über verspätete statt komplett ausgefallener Züge zu beschweren! Die Lokführergewerkschaft GDL teilte am Montagabend mit, sie habe sich mit der Deutschen Bahn in dem seit Monaten andauernden Tarifkonflikt geeinigt. Näheres solle bei einer Pressekonferenz am Dienstag bekannt gegeben werden. Kurz darauf bestätigte auch ein Sprecher der Deutschen Bahn eine Einigung. Die Tarifverhandlungen hatten Anfang November begonnen. Seitdem hat die GDL sechs Mal und teils tagelang gestreikt.

Am frühen Dienstagmorgen wurde nun auch klar, dass einer der größten Streitpunkte beigelegt werden konnte: Die Deutsche Bahn (DB) und die GDL haben sich auf eine schrittweise Absenkung der wöchentlichen Regelarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bis 2029 bei vollem Lohnausgleich verständigt. Wer mehr arbeiten möchte – bis zu 40 Stunden pro Woche – könne dies tun und erhält pro Wochenstunde 2,7 Prozent mehr Lohn, erklärte die Bahn. 

GDL und Bahn einigen sich – weitere Eckpunkte noch unklar

Wie der Kompromiss zwischen Bahn und GDL aussieht, blieb zunächst offen. Knackpunkt der Tarifrunde war von Beginn an die Forderung der GDL nach eine Absenkung der Wochenarbeitszeit. Die Bahn war bei einer vorigen Gesprächsrunde bereit, sich auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich in zwei Schritten bis 2028 einzulassen. Die Gewerkschaft unter ihrem Vorsitzenden Claus Weselsky lehnte das allerdings ab.

Es folgten zwei weitere Streiks mit erheblichen Einschränkungen im Personenverkehr. Vor rund einer Woche hatten die Bahn und die GDL dann mitgeteilt, dass sie wieder miteinander sprechen - hinter verschlossenen Türen. Strittig war darüber hinaus auch die Laufzeit eines künftigen Tarifvertrags. Daneben forderte die GDL ursprünglich 555 Euro mehr pro Monat sowie eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro.

GDL-Chef Claus Weselsky (l) und DB-Personalvorstand Martin Seiler schütteln sich bei einem Treffen in November die Hände.
GDL-Chef Claus Weselsky (l) und DB-Personalvorstand Martin Seiler schütteln sich bei einem Treffen in November die Hände.Fabian Sommer/dpa

Ergebnisse sollen am Dienstag bekannt gegeben werden

Außerdem wollte die Gewerkschaft auch für die Beschäftigten der Infrastruktur verhandeln, für die es bisher keine GDL-Tarifverträge gibt. Der Kompromissvorschlag der Vermittler vom Februar sah eine schrittweise Anhebung der Löhne und Gehälter um 410 Euro vor. 200 Euro mehr sollte es zum 1. August dieses Jahres geben, 210 weitere Euro zum 1. April 2025. Die Laufzeit des Vertrags hätte 30 Monate betragen.

Begonnen hatte der Tarifkonflikt Anfang November. „Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und die Deutsche Bahn haben einen Tarifabschluss erzielt“, hieß es in der Einladung der GDL zu einer Pressekonferenz am Dienstag um 11.30 Uhr in Berlin. Näheres werde dort mitgeteilt. Bei der Bahn will Personalvorstand Martin Seiler um 10.00 Uhr vor die Presse treten. ■