Schwaches Weihnachtsgeschäft

Geringe Umsätze, aber Technik und Reisen boomen

Laut einer Umfrage sind zwei Drittel der Händler unzufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft. Mode und Parfüms liefen nicht gut. Andere Branchen profitieren.

Author - Sebastian Karkos
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Ein Geschäft wirbt mit dem Schriftzug „Xmas Sale“ um Kunden. Der Einzelhandel in Deutschland ist überwiegend unzufrieden mit dem Weihnachts-Geschäft.
Ein Geschäft wirbt mit dem Schriftzug „Xmas Sale“ um Kunden. Der Einzelhandel in Deutschland ist überwiegend unzufrieden mit dem Weihnachts-Geschäft.Andreas Arnold/dpa

Es hätte besser sein können. Laut einer Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) war nur jeder sechste Händler bis zum vierten Advent zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft, zwei Drittel hingegen waren unzufrieden. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth ernüchtert: „Das haben wir in dieser Form in den vergangenen Jahren noch nicht erlebt.“

Die Deutschen sparen. Vor allem bei Süßwaren wie Spekulatius, Lebkuchen oder Stollen. Nach Angaben des Marktforschers NIQ lagen die verkauften Stückzahlen bis Anfang Dezember rund 15 Prozent niedriger. Grund dafür sind auch die gestiegenen Preise.

Auch im Modehandel lief es nicht so gut wie erhofft. Ebenso im Parfümeriegeschäft. Aber es gibt auch Gewinner: Laut Handelsverband zählten Gutscheine und Spielwaren erneut zu den beliebtesten Geschenken, genauso wie Bücher, Uhren und Schmuck. Technik boomt, funktioniert zu Weihnachten besonders gut. Nach NIQ-Angaben verkauften sich einige Produkte deutlich besser als im Vorjahr: Roboterstaubsauger (plus 24 Prozent), Heißluftfritteusen (plus 15 Prozent), Desktop-PCs (plus 18 Prozent) und Laptops (plus 13 Prozent).

Die Geschäfte am Alexanderplatz können nicht unbedingt klagen. Die Weihnachtsmärkte ziehen viele Kunden an.
Die Geschäfte am Alexanderplatz können nicht unbedingt klagen. Die Weihnachtsmärkte ziehen viele Kunden an.Jürgen Heinrich/IMAGO

Interessant für die Hauptstadt: In den deutschen Fußgängerzonen war im November und Dezember durchaus viel los, am besten besucht waren die Friedrichstraße und der Alexanderplatz in Berlin.

Beim Reisen sparen viele Deutsche weiterhin nicht

Und noch eine Entwicklung ist klar sichtbar: Das Reisen lassen sich die Deutschen nicht vermiesen. „Bei Reisen sind die Bürger in Deutschland derzeit bereit, Geld auszugeben, um in diesen unsicheren Zeiten dem Alltag zu entfliehen und gemeinsam Zeit zu verbringen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Genth.

Die Strände von Antalya in der Türkei gehören zu den Lieblingszielen der Deutschen. Selbst im Winter.
Die Strände von Antalya in der Türkei gehören zu den Lieblingszielen der Deutschen. Selbst im Winter.Orhan Çiçek/IMAGO

Auch wenn der Heiligabend vorbei ist, schauen die Händler nun mit Spannung auf die nächsten Tage. Es beginnt nämlich das wichtige Finale, das Hoffnung macht: Viele Kunden nutzen die freien Tage zwischen Weihnachten und Neujahr zum Einkaufen, geben Geldgeschenke aus und lösen Gutscheine ein. Immerhin 14 Prozent der Händler gaben in einer HDE-Umfrage an, dass die Zeit nach den Feiertagen die umsatzstärkste Phase im Weihnachtsgeschäft ist.

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