Der Prozess des Jahres um die Steakhauskettenerbin Christina Block geht in Hamburg in die nächste Runde. Am Dienstag war ein Promi geladen, um vor Gericht auszusagen: ihr mitangeklagter Lebensgefährte, der ehemalige ARD-Sportkommentator Gerhard Delling.
Und wie erwartet, wies er in der Verhandlung um die gewaltsame Entführung von zwei Kindern der Steakhauskettenerbin alle Anklagevorwürfe zurück. Er habe in seinem Leben „nie etwas Strafbares getan“, sagte der 66-Jährige vor dem Landgericht. Er habe sich „immer aus tiefer Überzeugung gegen Gewalt positioniert“.
Kinder dem Vater von mehreren Männern gewaltsam entrissen
Sein Anwalt David Rieks hatte bereits im Vorfeld erklärt, Delling sei weder an Planung noch Förderung des Tatgeschehens beteiligt gewesen. In dem Prozess geht es um die Verschleppung von zwei der vier gemeinsamen Kinder von Block und ihrem früheren Ehemann. An Silvester 2023/24 sollen die Kinder dem Vater von mehreren Männern in Dänemark entrissen und zur Mutter nach Deutschland gebracht worden sein, wo sie später der Polizei übergeben wurden. Hintergrund ist ein erbitterter Sorgerechtsstreit.
Block soll die Kindesentführung der Anklage zufolge gemeinsam mit einem Anwalt und einem israelischen Sicherheitsunternehmen organisiert haben. Neben Block sind noch mehrere mutmaßliche Mittäter angeklagt – darunter ein mutmaßlich an der Entführung direkt beteiligter Israeli. Wegen des Vorwurfs der Beihilfe steht auch Blocks neuer Lebensgefährte Delling vor Gericht.
Gerhard Delling: Wäre aktiv gegen illegale Aktion eingeschritten
Block wies die Vorwürfe vor Gericht zurück und sagte aus, sie habe die Entführung nicht in Auftrag gegeben. Die Verteidigung stellte die These in den Raum, das Sicherheitsunternehmen habe diese in der Hoffnung auf eine Entlohnung eigenmächtig geplant.