Das Abbrennen von Feuerwerk und das Zünden von Böllern sorgt jedes Jahr für hitzige Debatten. Für viele Menschen ist die Silvesternacht ein Ärgernis: Tierschützer warnen vor Stress für Hunde und Katzen, Umweltschützer kritisieren die Vermüllung von Straßen und Parks.
Auch die Gewerkschaft der Polizei fordert seit Jahren ein Böllerverbot, nicht zuletzt, weil Einsatzkräfte zunehmend mit Raketen und Böllern attackiert werden.
Während die Kritik wächst, boomt das Geschäft der Feuerwerksindustrie. Deutschlands Hersteller und Importeure blicken auf ein Rekordjahr. „Unser Warenvolumen im Handel ist etwa zehn Prozent größer als im Vorjahr“, sagt Oliver Gerstmeier, Vertriebsleiter des Marktführers Weco. Schon 2024 war die Menge um 25 Prozent gestiegen.
Retouren spielen im Handel kaum eine Rolle zu Silvester
Auch Konkurrent Comet meldet Zuwächse. Geliefert wird an Supermärkte, Discounter und Baumärkte. Verkauft werden darf vom 29. bis 31. Dezember. Retouren? Kaum ein Thema: „Die Quote war niedriger als erwartet“, so Gerstmeier von Weco.
Die Branche setzt auf Vielfalt: Beliebt sind große Verbundfeuerwerke, die mehrere Minuten lang spektakulär abbrennen. Der Verband der pyrotechnischen Industrie rechnet mit einem Umsatz über dem Vorjahr: 2024 waren es bereits 197 Millionen Euro. Weco produziert noch in Deutschland, doch 85 Prozent der Ware kommen aus China. Die Preise könnten leicht steigen, weil die Transportkosten für Container explodiert sind.

Die Hersteller sehen die Nachfrage als Beleg für die Beliebtheit des Feuerwerks. „Das neue Jahr mit einem farbenfrohen Feuerwerk zu begrüßen, ist für viele Menschen eine schöne Tradition“, sagt Gerstmeier. Die Branche verweist auf Verbesserungen: Raketen bestehen heute aus Holz und Pappe statt Plastik, es gibt leisere Produkte für mehr Rücksicht auf Tiere.
Doch die Debatte bleibt: Zwischen Tradition und Kritik wird Silvester auch 2025 ein Event der Gegensätze.




