Bei „Lanz“

dm-Chef verteidigt seine Haltung zur AfD: Es gilt Meinungsfreiheit!

Im ZDF-Talk bei Markus Lanz verteidigt Christoph Werner von der Drogeriekette dm seine Positionen!

Author - Stefan Doerr
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Christoph Werner, Chef der Drogeriekette dm, verteidigt seine Position.
Christoph Werner, Chef der Drogeriekette dm, verteidigt seine Position.Uli Deck/dpa

Ein Auftritt mit Nachhall: Bei „Markus Lanz“ (ZDF) bezog dm-Chef Christoph Werner Stellung zum Streit um den Umgang mit der AfD – und sprach sich deutlich gegen eine pauschale Ausgrenzung der Rechtspopulisten aus.

Hintergrund des Streits war der Entschluss des Verbands der Familienunternehmer im Oktober, künftig auch Vertreter der AfD zu Debatten einzuladen. Präsidentin Marie-Christine Ostermann sagte damals, das „Kontaktverbot“ zu AfD-Bundestagsabgeordneten sei aufgehoben. Es hagelte Kritik, namhafte Mitgliedsfirmen wie Rossmann, Vorwerk und Fritz-Kola traten aus. Schließlich wurde diese Position zurückgenommen.

Drogeriechef wehrt sich gegen Ausgrenzung

Doch die Drogeriekette dm geht auf Gegenkurs zu Rossmann und Co. und kritisiert jegliche Ausgrenzung und Diskriminierung. Bei Markus Lanz verteidigte dm-Chef Christoph Werner im ZDF seine Position. „Wenn wir sagen, dass mit bestimmten Menschen nicht gesprochen werden darf, auch wenn sie in Parlamenten sitzen, dann glaube ich, dass wir früher oder später auf ein großes Problem zulaufen“, warnt der dm-Chef in der Talkrunde und gibt zu bedenken, dass „Sprechverbote“ genau denjenigen, die man ausschließe, eine große Macht über den eigenen Diskurs gebe.

dm-Chef pocht auf Meinungsfreiheit

Werner schildert, wie sein Unternehmen in sozialen Netzwerken unter Druck gesetzt worden sei, die AfD zu verurteilen und aus dem Verband der Familienunternehmer auszutreten. Doch dazu stellte Werner bei Lanz klar: „Ich lasse mich nicht unter Druck setzen. Ich habe immer noch eine Meinungsfreiheit in diesem Land!“, sagt der Chef der größten deutschen Drogeriekette. Übrigens: dm ist schon v„or vielen Monaten“ aus dem Verband ausgetreten.

Werner sieht die Wirtschaft als Ort des offenen Wortes – auch bei heiklen Themen. Eine klare Distanzierung zur AfD blieb er zwar schuldig, doch die Botschaft ist unmissverständlich: Ausgrenzen sei keine Lösung. Im Netz sorgt diese Haltung seither für reichlich Widerspruch – aber auch Zustimmung.

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