
Der ungarische Autor László Krasznahorkai hat den diesjährigen Nobelpreis für Literatur abgestaubt, wie am Donnerstag bekannt wurde. Jetzt fragen sich natürlich alle: Wer ist der glückliche Gewinner?
László Krasznahorkai: Nobelpreis für apokalyptische Werke
Eigentlich galt der Australier Gerald Murnane als Favorit für den Literaturnobelpreis. Doch den alles entscheidenden Anruf von der Nobel-Akademie in Stockholm hat am Ende der ungarische Schriftsteller László Krasznahorkai bekommen, man erreichte ihn in Frankfurt. Das Preisgeld beträgt elf Millionen Schwedische Kronen (knapp eine Million Euro) pro Nobel-Kategorie.
Den Preis bekäme der 71-Jährige „für sein unwiderstehliches und visionäres Œuvre, das inmitten apokalyptischen Terrors die Macht der Kunst bekräftigt“, erklärte der ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm, die Begründung der Jury.
László Krasznahorkais Romandebüt „Satanstango“ erschien 1985, dieser wurde später auch verfilmt. Diverse seiner durchaus apokalyptischen Werke sind auf Deutsch erschienen, etwa „Melancholie des Widerstands“, „Krieg und Krieg“, „Im Wahn der Anderen“ und „Baron Wenckheims Rückkehr“. „Jedes meiner Bücher soll die literarische Landkarte verschieben“, sagt der Autor selbst über seine düsteren Gesellschaftswerke.

László Krasznahorkai wohnt heute in Berlin
Der 71-Jährige wohnt in Pilisszentlászló nahe Budapest, pendelt aber auch nach Berlin. László Krasznahorkai lernte die Stadt Ende der 1980er-Jahre als DAAD-Stipendiat kennen. Diese Stipendien werden für Studien- und Forschungsaufenthalte an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland vergeben.