Parlamentsbüro durchsucht

Bundestag: AfD-Politiker Petr Bystron verliert Immunität

Hat sich der Abgeordnete bestechen lassen? Elf Staatsanwälte und Dutzende Polizisten des bayerischen Landeskriminalamts durchsuchten mehrere Objekte. 

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Die Immunität des Bundestagsabgeordneten Petr Bystron (AfD) wurde vom Parlament aufgehoben (Archivbild).
Die Immunität des Bundestagsabgeordneten Petr Bystron (AfD) wurde vom Parlament aufgehoben (Archivbild).imago/Metodi Popow

Bestechlichkeit und Geldwäsche – es sind schwere Vorwürfe, welche die Generalstaatsanwaltschaft München gegen des AfD-Parlamentarier Petr Bystron erhebt und wegen derer sie Ermittlungen gegen den Bundestagsabgeordneten eingeleitet und am Donnerstag mehrere Objekte – darunter das Bundestagsbüro Bystrons – durchsucht hat.

Zuvor hatte der Bundestag die Durchsuchungen bei Bystron genehmigt, dem die Annahme von Geld aus Russland vorgeworfen wird. Das Parlament billigte dazu am Donnerstag die Aufhebung von Bystrons Immunität als Abgeordneter.

Durchsucht worden sei auch bei Zeugen, die nicht als Beschuldigte im Verfahren gelten, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Ziel sei vor allem, Unterlagen und Datenträger sicherzustellen, um sie nach Beweismitteln zu durchsuchen.

Die Generalstaatsanwaltschaft München wies darauf hin, dass bis zu einer möglichen Verurteilung die Unschuldsvermutung gelte. 

Gegen Bystron wurde zuletzt in Medienberichten im Zusammenhang mit dem prorussischen tschechischen Internetportal Voice of Europe die Annahme von Geldern aus Russland vorgeworfen.

Hat Petr Bystron Geld aus Russland bekommen?

Bystron weist die Anschuldigungen zurück, war aber selbst für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Der Abgeordnete aus dem Wahlkreis München-Nord ist seit 2017 Obmann der AfD im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages. Seit 2021 ist er zudem außenpolitischer Sprecher seiner Partei sowie ihr Vertreter im Europarat und bei der Interparlamentarischen Union.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft München sind an den Durchsuchungsaktionen am Donnerstag elf Staatsanwälte und etwa 70 Polizeibeamte beteiligt. Die Polizeiaktion lief den Angaben zufolge zunächst ohne Zwischenfälle. In Bayern finden die Durchsuchungen demnach in den Landkreisen München, Erding und Deggendorf statt. „Sichergestellt werden insbesondere Unterlagen und Datenträger“, die nun ausgewertet werden sollen, teilten die Ermittler weiter mit. ■