Bahnkunden atmen auf

Update! Bahnstreik endet früher – die Züge rollen ab Montag wieder

In der Nacht zum Samstag hatten sich die Tarifpartner wieder getroffen, um eine Einigung im Streit um Geld und Arbeitszeiten zu erzielen.

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Der Bahnstreik endet am Montagmorgen. Bis Anfang März soll dann der neue Tarifvertrag stehen. 
Der Bahnstreik endet am Montagmorgen. Bis Anfang März soll dann der neue Tarifvertrag stehen. Christoph Soeder/dpa

Na endlich! Die Gewerkschaft der Lokführer und die Bahn sollen sich nach einem Bericht der Bild-Zeitung über ein vorzeitiges Ende des Bahnstreiks geeinigt haben. In der Nacht zum Samstag hatte man sich zuvor wieder zu Verhandlungen an einen Tisch gesetzt. 

Nachdem GDL-Chef Weselsky am Freitag auf einer Streik-Kundgebung in Dresden noch verkündet hatte, vorerst nicht mit der Bahn verhandeln zu wollen, siegte am Ende aber offenbar doch die Vernunft. Und so sollen die Züge der Bahn im Personenverkehr ab Montagmorgen, 2.00 Uhr, wieder rollen. Ursprünglich sollte bis zum Montagabend gestreikt werden. Im Güterverkehr endet der Streik am Sonntagabend um 18.00 Uhr.

Ganz reibungslos wird es aber am Montag noch nicht gehen. Es werde im Verlauf des Montags noch zu vereinzelten Einschränkungen im Angebot des Fernverkehrs kommen. „Auch im Regionalverkehr kann es im Laufe des Montags noch zu regional unterschiedlichen Einschränkungen kommen“, warnte die Bahn.

„Alle Fahrgäste, die ihre ursprünglich für Mittwoch, 24.01.2024 bis Montag, 29.01.2024 geplante Reise verschieben möchten, können weiterhin ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen“, teilte die Bahn mit. Die Zugbindung sei aufgehoben.

Bahn und Gewerkschaft streben Tarifabschluss bis Anfang März an

Vom 5. Februar bis zum Ende der Friedenspflicht wollen die Bahn und die GDL unter Ausschluss der Öffentlichkeit über neue Tarifverträge verhandeln. „Für den Fall, dass eine der beiden Seiten den Bedarf anmeldet, werden unmittelbar zwei Moderatoren zur Unterstützung hinzugezogen“, hieß es in der Mitteilung der Bahn. Erklärtes Ziel beider Seiten sei es, bis zum Ende der Friedenspflicht einen Tarifabschluss zu erzielen.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bestreikt die Deutsche Bahn seit mehreren Tagen, um im laufenden Tarifkonflikt den Druck auf den bundeseigenen Konzern zu erhöhen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter um drei Stunden bei gleichbleibendem Lohn.

Bereits vereinbart wurde die Zahlung von 1500 Euro Inflationsausgleichsprämie im März. Bei der Frage nach höheren Entgelten hat sich die Bahn eigenen Angaben zufolge bereit gezeigt, auch über Festbeträge statt nur über prozentuale Erhöhungen zu verhandeln. Das für die GDL besonders wichtige Thema Arbeitszeit steht bei den anstehenden Verhandlungen ebenfalls auf der Agenda. Die Bahn sei bereits, über „Modelle zur Arbeitszeitverkürzung“ für Schichtarbeiter zu sprechen, hieß es.

Streik kostete Bahn Millionen

Der Streik sorgt wie die drei Arbeitskämpfe der GDL zuvor für Tausende Zugausfälle. Die Bahn kostete jeder Streiktag nach Konzernangaben 25 Millionen Euro. Die Kosten für die GDL lassen sich nicht genau beziffern. Die Gewerkschaft zahlt den Streikenden laut Weselsky 10 Euro Streikgeld pro Stunde und maximal 100 Euro pro Schicht. Die Streikbeteiligung wurde zuletzt aber nicht öffentlich gemacht. ■