Er kannte sich aus im europäischen Hochadel und erklärte den Deutschen über Jahrzehnte die Hochzeiten, Todesfälle und Machenschaften hinter den Kulissen der Königshäuser. Am Freitag nun ist Rolf Seelmann-Eggebert, der Mann für die blaublütigen Angelegenheiten, im Alter von 88 Jahren gestorben.
Das teilte der Norddeutsche Rundfunk (NDR), in Hamburg mit. Seelmann-Eggebert wurde durch seine Berichte insbesondere über das britische Königshaus zu einer Fernsehlegende, er berichtete unter anderem über die Beerdigung von Lady Diana und die Hochzeit von Prinz William mit Kate.
Seelmann-Eggebert war ab 1978 für die ARD nach London entsandt worden, wo er Studioleiter wurde. Er berichtete von dort 1981 über die Hochzeit von Prinz Charles und Lady Diana, die von zahlreichen Menschen live im Fernsehen verfolgt wurde.
In der Folge spezialisierte sich Seelmann-Eggebert immer stärker auf die Adelsberichterstattung und berichtete als Kommentator über fast alle Großereignisse der Königshäuser Europas in den vergangenen Jahrzehnten. Er war der einzige Journalist in Europa, dem sich alle sieben europäischen Königshäuser und ihre Thronfolger für Interviews öffneten.
Mega-Panne bei der ARD unter der Verantwortung von Rolf Seelmann-Eggebert
Unter seiner Verantwortung passierte allerdings auch eine der größten Pannen in der ARD-Geschichte. 1986 strahlte das Erste an Silvester die alte Neujahrsansprache von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) aus dem Vorjahr aus. Seelmann-Eggebert ließ die Abläufe minutiös aufklären und konnte so feststellen lassen, dass es ein Versehen war. Einige konservative Politiker hatten böse Absicht hinter der Panne vermutet und dies so formuliert.