Einnahmen gehen flöten

Ärzte sauer! Termin-Schwänzer sollen Strafe zahlen

Weil den Praxen Einnahmen entgehen, wenn Patienten nicht erscheinen, soll es bei den Ärzten jetzt per Geldstrafe in den Kassen klingeln.

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Wenn der Patient nicht erscheint, soll das nach dem Willen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) mit einer Strafzahlung geahndet werden. (Symbolbild)
Wenn der Patient nicht erscheint, soll das nach dem Willen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) mit einer Strafzahlung geahndet werden. (Symbolbild)Patrick Pleul/dpa

Einen Arzttermin zu ergattern, kann dauern. Die Wartezimmer sind rappelvoll, die Mediziner haben gut zu tun. Ärgerlich wird es dann, wenn manch ein Patient nicht zum vereinbarten Termin erscheint. Dann ist der Termin für einen anderen Patienten verloren, gleichzeitig entgehen den Ärzten Einnahmen. Damit soll – wenn es nach der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) – jetzt Schluss sein.

Sie fordert wegen der angespannten Finanzlage vieler Arztpraxen Strafzahlungen aus, wenn Patienten unentschuldigt nicht zu Arztterminen erscheinen. Eine solche Strafgebühr sollten die Krankenkassen übernehmen, forderte der KBV-Chef Andreas Gassen in der „Bild“-Zeitung (Dienstagsausgabe).

„Es ist nicht nur ärgerlich, wenn Patienten Termine in Praxen buchen und diese einfach verstreichen lassen“, legte der Verbandschef dar. „Praxen können Termine ja nicht zweimal vergeben.“ Daher sei „eine von den Krankenkassen zu entrichtende Ausfallgebühr“ angemessen, „wenn deren Versicherte Termine vereinbaren und dann unentschuldigt nicht wahrnehmen“.

Arztpraxen verlangen Strafgebühr

Laut „Bild“-Bericht soll es sogar schon erste Arztpraxen geben, die ihre Patienten kräftig zur Kasse bitten, wenn diese unentschuldigt den Arzttermin schwänzen – dann werden mal schnell 40 Euro Strafgebühr fällig. Von „Wiederholungstätern“ werden sogar bis zu 100 Euro Strafe verlangt.

Ärzteboss Gassen zeigte Verständnis für dieses Vorgehen. Die Termine seien geblockt und stünden dann für andere Patienten nicht zur Verfügung. „Vor diesem Hintergrund ist jede Forderung nach schnelleren und mehr Terminen einfach lächerlich“, sagte er der „Bild“. „Ganz zu schweigen von der bisher unverändert unzureichenden Vergütung, die für rund zehn Prozent der in Anspruch genommenen Termine bereits kein Honorar mehr auslöst.“ ■