Profi-Fälscher am Werk

Millionen unversteuerte Zigaretten in illegaler Fabrik gefunden

In Düsseldorf wurden in einer professionell ausgerüsteten Anlage illegal Kippen für den Schwarzmarkt produziert.

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Düsseldorf: Ein Zollbeamter und mehrere Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks stehen vor der Lagerhalle, in der der Zoll eine illegale Zigarettenfabrik durchsucht hat.
Düsseldorf: Ein Zollbeamter und mehrere Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks stehen vor der Lagerhalle, in der der Zoll eine illegale Zigarettenfabrik durchsucht hat.Christoph Reichwein/dpa

Die Razzia hat sich aber mal gelohnt. Bereits vor zwei Tagen hatten Ermittler bei Durchsuchungen eine gigantische illegale Zigarettenfabrik in Düsseldorf entdeckt – dazu insgesamt fast 32 Millionen unversteuerte gefälschte Zigaretten. Den Steuerschaden bezifferten die Beamten auf rund sechs Millionen Euro, wie das Zollfahndungsamt Essen am Donnerstag mitteilte.

Mehrere Personen waren bei den Einsätzen der Fahnder am Dienstag festgenommen worden. Die Produktionsstätte „industriellen Ausmaßes“ sowie weitere Objekte waren am frühen Dienstagmorgen durchsucht worden. Jetzt gibt es neue Details:

Demnach wurden 13 Menschen in Deutschland und den Niederlanden festgenommen. Elf davon wurden in der Kippen-Fabrik selbst überrascht. Sie sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft. In der Fabrik wurde eine komplette Produktionsstraße entdeckt. Ermittler beschlagnahmten rund 15 Tonnen Tabak und mehr als 25 Millionen gefälschte Zigaretten verschiedener Marken.

Millionen illegaler Zigaretten in Düsseldorf und den Niederlanden gefunden

Zeitgleich gab es eine Durchsuchung in einer Lagerhalle in den Niederlanden. Dort wurden mehr als fünf Millionen gefälschte Zigaretten beschlagnahmt. In einem davor abgestellten Kleinlaster wurden weitere rund zwei Millionen Stück gefunden. Der Fahrer wurde vorläufig festgenommen, kam anschließend aber wieder frei.

In Düsseldorf durchsuchten die Beamten zudem noch eine Wohnung und nahmen einen 45-Jährigen fest. Bei ihm fanden sie rund 108.000 Euro Bargeld sowie zwei Geldzählmaschinen. Bei Durchsuchungen in Mülheim an der Ruhr, Ratingen und Mönchengladbach wurden weitere rund 120.000 gefälschte und unversteuerte Zigaretten gefunden.

Der Betrieb wurde nach Angaben der Ermittler gewerbsmäßig geführt. Allein seit Anfang Januar 2025 sollen sie mehrere zehn Millionen Zigaretten hergestellt und verkauft haben.

Die Fabrik sei wöchentlich durch einen Sattelzug mit Rohtabak und weiterem Material versorgt worden. Ein mit Fertigware beladener Lastwagen habe die Fabrik etwa einmal in der Woche verlassen. Die Halle sei professionell und aufwändig aus- und umgebaut worden, um das Entdeckungsrisiko zu minimieren. Die Zigaretten waren für den deutschen und den europäischen Schwarzmarkt vorgesehen.