Er pflegte die Frau, die er liebte, dann tötete er sie brutal: Axel L. (72) steht nun wegen Mordes vor dem Berliner Landgericht. Eine Tat aus Überforderung?
Ein schmächtiger Mann, der im Rollstuhl in den Saal geschoben wurde. Der Rentner aus Berlin-Hellersdorf befindet sich seit der Tat im Haftkrankenhaus. Er selbst hatte die Polizei über den Notruf alarmiert: „Ich möchte einen Mord gestehen.“ Er habe seine Frau getötet – „sie liegt im Kinderzimmer.“
27 Jahre war er mit Birgit L. verheiratet, der gemeinsame Sohn ist 29 Jahre alt. Doch dann ein Schicksalsschlag: Seine Frau erlitt im November 2022 einen Schlaganfall, war seitdem halbseitig gelähmt. Er kümmerte sich um sie und den Haushalt. Der Pflegedienst kam zweimal in der Woche.
Er gab nach der Tat zu Protokoll: „Nach dem Schlaganfall hatte sie keinen Lebenswillen mehr.“ Weil es auch Probleme mit dem Sprechen gab, habe sie oft gepfiffen. Er habe gedacht, dass er die Pflege schaffen würde. Zunehmend aber sei er „genervt“ gewesen. Ein Gedanke schlich sich ein: „Bring sie um, dann ist Ruhe.“
Killer-Rentner: 13 Schläge mit dem Hammer auf den Kopf
Der 29. Dezember in der Wohnung in der Neue Grottkauer Straße in Berlin. Gegen 9.45 Uhr soll er Birgit L. aufgefordert haben, mit ins Kinderzimmer zu kommen. Unter dem Vorwand, am angekippten Fenster frische Luft zu schnappen.
Doch auf dem Bett sollen bereits Hammer, ein Kabel und ein Messer bereitgelegen haben. Drei Tatwerkzeuge. Das Motiv aus Sicht der Staatsanwältin: „Er fühlte sich mit der Betreuung seiner pflegebedürftigen Frau überfordert.“
13 Schläge mit dem Hammer auf den Kopf. Weil sie noch atmete, hat er sie mit einem Kabel gedrosselt. Als sie immer noch röchelte, stach er 18-mal mit einem Messer in den Rippen-Bauch-Bereich.