Messerstecher vor Gericht

Tödlicher Zoff vor einer Shisha-Bar

Weil ein junger Moldawier in einer Bar tanzende Frauen filmte, musste er sterben. Jetzt begann in Berlin der Prozess gegen drei Männer.

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Die angeklagten Männer mit ihren Verteidigern am Mittwoch in Berlin vor Gericht
Die angeklagten Männer mit ihren Verteidigern am Mittwoch in Berlin vor GerichtPressefoto Wagner

Erst filmte einer in einer Bar tanzende Frauen, kurz darauf kam es deshalb vor einer anderen Bar in Berlin-Hellersdorf zum Streit. Bis Dorin S. (24) sterbend auf dem Gehweg lag.

Ein Trio nun vor Gericht: Michael K. (37, keine Vorstrafen), Oliver D. (38) und Paule A. (21). Ex-Bauunternehmer K. soll Dorin S. ein Messer in den Oberkörper gerammt haben – „aufgrund eines spontan gefassten Tatentschlusses mit D.“, so die Anklage. K. und D. wird Totschlag vorgeworfen. A. muss sich wegen Beteiligung an einer Schlägerei verantworten.

Die Nacht zum 20. Mai. Dorin S. – ein Moldawier, der seit Längerem in Berlin lebte – war mit Freunden unterwegs. Einer seiner Kumpels benahm sich in einer Bar wohl daneben, filmte auf der Tanzfläche unerlaubt und störend andere Gäste, Frauen aus der Gruppe der Angeklagten wohl darunter.

Der Filmer und S. flogen aus dem Lokal. Es war 3.36 Uhr, als es vor einer Shisha-Bar zur erneuten Begegnung der beiden Gruppen kam. D. soll den Kumpel von Dorin S. aufgefordert haben, mit vor die Tür zu kommen. Draußen erst ein Wortwechsel. S. wurde auf den Zoff aufmerksam, verließ ebenfalls das Lokal. Sekunden später der Messerstich in die Herzgegend.

Vor der Shisha-Bar ein Stich in die Herzgegend

Als der junge Moldawier bereits blutend auf dem Boden lag, kam laut Anklage A. aus dem Lokal und mischte mit – „er versetzte ihm einen Tritt“. Dann soll A. den Kumpel des Niedergestochenen verfolgt und verprügelt haben. Für Dorin S. kam jede Hilfe zu spät. Er verstarb noch am Tatort.

Das Trio machte sich aus dem Staub. Doch Foto- und Videoaufnahmen aus beiden Bars führten zur Identifizierung der Tatverdächtigen. Sechs Tage nach der Tat klickten die Handschellen. Seitdem sitzen K. und D. in U-Haft.

K. und A. kündigten nun Aussagen an. Ein Anwalt bereits: „Es war sehr viel Alkohol im Spiel.“ Fortsetzung: 8. Januar.