Irrer Mordversuch

Messerangriff auf dem Schulhof: Die Opfer sind nicht mal zehn Jahre alt!

Sieben Monate nach dem Messerangriff auf zwei Mädchen an einer Grundschule in Berlin-Neukölln beginnt jetzt der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter.

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Ein Polizeiwagen steht vor der evangelischen Schule, Berlin-Neukölln. Hier geschah die furchtbare Tat.
Ein Polizeiwagen steht vor der evangelischen Schule, Berlin-Neukölln. Hier geschah die furchtbare Tat.Paul Zinken/dpa

Er ging mit einem Küchenmesser auf spielende Mädchen los. Mindestens 30 Schülerinnen und Schüler hatten im Mai den Angriff auf dem Schulhof der Grundschule gesehen. Jetzt muss sich der Täter in Berlin vor Gericht verantworten.

Rund sieben Monate nach dem Messerangriff auf zwei Mädchen auf dem Schulhof der evangelischen Schule in Berlin-Neukölln beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter Berhan S. Der 39-Jährige muss sich ab Dienstag (12. Dezember) vor dem Landgericht verantworten.

Berhan S. soll die damals sieben und acht Jahre alten Kinder schwer verletzt haben. Eine Schülerin hatte sich zeitweise in Lebensgefahr befunden. Die Staatsanwaltschaft strebt in dem Prozess wegen versuchten Totschlags die dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Dort befindet sich der Mann schon länger.

Ein erstes Gutachten war bereits zu dem Schluss gekommen, dass der Mann bei der Tat psychisch krank und in einem psychotischen Zustand war und daher schuldunfähig sein dürfte, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Berhan S. hatte die Tat eingeräumt und gesagt, er habe Stimmen gehört, die ihm befohlen haben, die Mädchen zu töten. Er ist darum nicht angeklagt, sondern gilt als Beschuldigter.

Berhan S. räumte den Messerangriff ein

S. soll am Nachmittag des 3. Mai dieses Jahres das Gelände der Grundschule betreten haben. Den beiden spielenden Kindern habe er laut Staatsanwaltschaft nacheinander in Tötungsabsicht mehrere Stiche mit einem Messer unter anderem in den Hals zugefügt. Die Polizei hatte den 39-Jährigen nahe dem Tatort festgenommen.

Die Tat hatte allgemein für Entsetzen gesorgt. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) schrieb auf X: „Ich bin erschüttert über diese unfassbare Tat. Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den beiden verletzten Mädchen, denen ich schnelle und gute Genesung wünsche.“

Für den Prozess sind zunächst acht Verhandlungstage vorgesehen. Gleich am ersten Tag sollen vier Zeugen aussagen, alles Polizeibeamte. Urteil womöglich am 18. Januar. ■